Der politischen Führung in der <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/ukraine">Ukraine</a> unterlief 2016 ein schwerer strategischer Fehler. Damals, noch unter Präsident Petro Poroschenko, setzte Kiew bei den Präsidentschaftswahlen in den USA alles auf eine Karte und unterstützte die demokratische Kandidatin <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/hillary-clinton">Hillary Clinton</a>. Der Ausgang ist hinlänglich bekannt. Zu einem großen Ukrainefreund wurde Donald Trump während seiner ersten Amtszeit nicht.

Eine solche politische Fehleinschätzung wollte die Ukraine bei der jüngsten Wahlentscheidung in den Vereinigten Staaten unbedingt vermeiden. Präsident Wolodymyr Selenskyj versuchte sich deshalb stets neutral zu äußern – ob im Verhältnis zu <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/joe-biden">Joe Biden</a>, zu Kamala Harris oder zum Republikaner Donald Trump. Das amerikanisch-ukrainische Verhältnis werde weiter fortbestehen, egal wer im Weißen Haus das Sagen habe, so lautete der Ansatz in Selenskyjs Büro. Eine andere Wahl bleibt der Ukraine auch nicht; Kiew ist auf die Hilfen aus Washington angewiesen. Die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/usa">USA</a> sind der mit großem Abstand wichtigste Unterstützer der Ukraine.

Auch wenn manche Europäer jetzt das große Wort führen: Über einen Waffenstillstand in der Ukraine entscheiden die Großmächte USA und Russland.

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Die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj lässt keinen Zweifel: Die Endphase des Ukraine-Krieges hat begonnen. Europa schaut zu. Berlin schweigt

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Er habe nicht die Karten, wurde dem ukrainischen Präsidenten schon im Februar dieses Jahres unmissverständlich mitgeteilt. Auf den Eklat im Weißen Haus, als US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> seinem Gegenüber Wolodymyr Selenskyj deutlich machte, dass er keinen endlosen Krieg in der Ukraine dulde, reagierten die Europäer schockiert. Ein Dammbruch sei das gewesen, die transatlantische Achse stehe kurz vor dem Ende, geopolitische Endzeitstimmung im Westen. Dabei könnten die kommenden Wochen die stolzen, aber auch arroganten Westeuropäer noch weitaus stärker schocken als das verbale Scharmützel im Oval Office.

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