Russlands Präsident Wladimir Putin hat Atombomben-Übungen unweit der ukrainischen Grenze angeordnet. Das Verteidigungsministerium in Moskau schreibt auf seinem Telegram-Kanal, dass damit „Fragen des Einsatzes nichtstrategischer Atomwaffen“ geklärt werden. Mit der Übung werde die „Bereitschaft“ der Armee aufrechterhalten und sie gelte als Reaktion auf „provokative Aussagen und Drohungen westlicher Beamter“, so das Ministerium.
Die Übungen würden „in naher Zukunft“ im Auftrag des „Oberbefehlshabers der Streitkräfte der Russischen Föderation“ stattfinden, zitieren russische Medien übereinstimmend die Mitteilung des Verteidigungsministeriums.
Neben Raketenverbänden seien auch die Luft- und Seestreitkräfte Russlands an der Übung beteiligt. Pikant ist zudem der Ort der Militärübung – der südliche Militärbezirk liegt nämlich im Südwesten Russlands, direkt an der Grenze zur Ukraine. Hauptsitz der Einheit ist die Stadt Rostow am Don, die etwa 80 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt.
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Während des Angriffskrieges auf die Ukraine kam es immer wieder zu Militärübungen der russischen Nuklearstreitkräfte. Dabei beruft sich Putin häufig in Interviews und Ansprachen auf die russische Nukleardoktrin. Diese sieht einen „strikt defensiven“ Einsatz von Atomwaffen im Fall eines Angriffs auf Russland mit Massenvernichtungswaffen vor. In russischen Talk-Shows wird aber auch immer wieder der Einsatz russischer Atombomben diskutiert, falls Nato-Bodentruppen sich unmittelbar am Krieg in der Ukraine beteiligen würden.
