Auf die Frage, wieviele Menschen im Iran leben, geriet Ted Cruz, US-Senator und Trump-Fan, neulich gewaltig ins Stocken: Der Republikaner wusste die Frage des Interviewers Tucker Carlson ebenso wenig zu beantworten wie die Frage nach den Volksgruppen im Iran. Ungeachtet seines Nichtwissens hatte Cruz zuvor vehement einen „Regime Change“ im Iran befürwortet. Die Ayatollahs seien böse, der größte Sponsor des Terrors in der Welt – das reiche. Wenn der Staatschef erstmal weg sei, sei das besser für die US-Interessen. Ob es denn nicht auch wichtig wäre zu überlegen, wie es nach einem Staatsstreich weitergehe, wollte Carlson wissen. Und ob nicht das Beispiel Syrien abschreckend sei, wo heute „der Islamische Staat“ regiere, der zuvor wegen Gräueltaten bekämpft worden sei. Cruz antwortete ausweichend: Man müsse abwarten, was der „IS“ machen werde, wenn er regiert – keine voreiligen Schlüsse bitte! (das ganze Interview als Video am Ende des Artikels)
Außerdem erklärte Cruz, dass er sich persönlich immer hinter Israel stellen werde, und zwar aus religiösen Gründen. Denn in der Bibel stehe: Wer Israel segnet, wird gesegnet, wer Israel verflucht, wird verflucht werden. Auf die Frage von Carlson, ob Gott damit die aktuelle Regierung Israels und die moderne Nation gemeint habe, sagte Cruz, Gott habe die „Nation Israel“ gemeint. Diese gäbe es seit „mehreren tausend Jahren, mit einigen Unterbrechungen“. Der Einwand des ebenfalls auf sein Christentum verweisenden Carlson, ob in der Bibel nicht eher das jüdische Volk gemeint sein könnte, blieb unbeantwortet. Es wurde zu komplex.

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