Russland

Putin-Interview: Elon Musk fordert Verhaftung all jener, die Tucker Carlson bedrohen

Wird es für den ehemaligen Fox-News-Moderator wegen seines Moskau-Besuchs in den USA behördliche Probleme geben? Multimilliardär Musk stellt sich hinter Carlson.

Er will auf seiner Plattform „Shows aus allen Teilen des politischen Spektrums“, schrieb Musk auf X.
Er will auf seiner Plattform „Shows aus allen Teilen des politischen Spektrums“, schrieb Musk auf X.Zuma Wire/imago

Das von Tucker Carlson angekündigte Interview mit Wladimir Putin erhitzt auf beiden Seiten des Atlantiks die Gemüter. Er wird schließlich als erster westlicher Journalist seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor knapp zwei Jahren den russischen Präsidenten interviewen. In den sozialen Medien kursieren derweil Gerüchte, dem umstrittenen amerikanischen Moderator drohe wegen seines Russland-Besuchs eine Gefängnisstrafe. Unternehmer und Multimilliardär Elon Musk positioniert sich deshalb hinter Tucker Carlson.

„Verhaften Sie diejenigen, die seine Verhaftung fordern“, schrieb Musk am Dienstagabend auf seiner Plattform X, ehemals Twitter, unter einem User-Kommentar, der suggeriert, Carlson müsse nun aufpassen, wenn er nicht der „nächste Julian Assange“ werden wolle. Zeitgleich postete der Gründer von SpaceX und Tesla auf seinem Kanal das Ankündigungsvideo von Carlson, der über den Dächern Moskaus das Interview mit Putin bewirbt.

Das Interview soll kostenlos auf der eigenen Webseite von Carlson zu sehen sein, ein Erscheinungsdatum nannte er allerdings nicht. Das Interview werde „bald“ erscheinen, so der frühere Star-Moderator des konservativen Nachrichtensenders Fox News. Musk wiederum habe Carlson versprochen, das Interview auf der Plattform X nach der Veröffentlichung nicht zu blockieren.

In seiner Videoansprache sagte Carlson, er sei motiviert, sich mit Putin zusammenzusetzen, weil er „die Bevölkerung der englischsprachigen Länder“ informieren wolle. Laut Carlson sind die meisten Amerikaner nach wie vor unwissend über den Krieg in der Ukraine und verstehen nicht, was in der Region passiert. Carlson behauptet, dies liege daran, „dass ihnen niemand die Wahrheit gesagt hat“ und dass die amerikanischen Medien korrupt seien.

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Den Vorwurf, westliche Journalisten hätten nicht versucht, mit Putin zu sprechen, kontert auf X der Moskau-Korrespondent der britischen BBC, Steve Rosenberg. „Interessant zu hören, wie Tucker Carlson behauptet, dass sich kein westlicher Journalist die Mühe gemacht hat, Putin seit der Invasion in der Ukraine zu interviewen. Wir haben in den letzten 18 Monaten mehrere Anfragen beim Kreml eingereicht. Für uns gibt es immer ein Nein.“

Talkmaster Carlson, der immer wieder als rechter Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird, wurde im vergangenen April von Fox News entlassen, ohne dass damals Gründe für den Rauswurf genannt wurden. Carlson moderierte dort jahrelang eine quotenstarke Abendsendung. Kurz danach startete er eine eigene Show auf X, die aktiv von Elon Musk unterstützt wird.