Nach der ersten Runde der polnischen Präsidentschaftswahlen herrscht im progressiven Teil der Gesellschaft eine pessimistische Stimmung. Der Kandidat der regierenden liberalen Koalition, Rafal Trzaskowski, erhielt 31,3 Prozent der Stimmen, während Karol Nawrocki, der Kandidat der rechtsnationalen Partei Recht und Gerechtigkeit, auf 29,5 Prozent kam. Der Vorsprung ist gering, und Nawrocki kann mit Blick auf die Zahlen Hoffnung schöpfen, dass Polen insgesamt nach rechts gerückt ist und einen konservativen Wandel will. Nawrocki hofft, bei der Stichwahl am 1. Juni abzuräumen und zum Präsidenten Polens gewählt zu werden.
Die Wahlbeteiligung war die höchste in der Geschichte der polnischen Präsidentschaftswahlen, sie lag bei 67,3 Prozent. Sie war dennoch niedriger als bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2023, bei denen Premierminister Donald Tusk an die Macht kam (sie lag bei 74,3 Prozent). Nicht wenige Wählerinnen und Wähler dürften von dem langsamen Tempo des Wandels in den vergangenen zwei Jahren enttäuscht sein.

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