Russland

Keine falschen Hoffnungen: Putin ist mit rationaler Politik nicht zu begegnen

Putin regiert wie ein isolierter Autokrat in einem postmodernen Hofstaat, analysiert unser Autor. Entscheidungen trifft er auch aus banaler Langeweile. Wie kann der Westen darauf reagieren? Eine Analyse.

„Umgeben von Jasagern und formellen Entscheidungsinstanzen“: Wladimir Putin Mitte Juni bei einer Militärveranstaltung in Moskau.
„Umgeben von Jasagern und formellen Entscheidungsinstanzen“: Wladimir Putin Mitte Juni bei einer Militärveranstaltung in Moskau.Imago

Die Vorstellung, Putins Russland handle nach einem übergeordneten strategischen Kalkül, das sich aus geopolitischen Notwendigkeiten speise, etwa dem Widerstand gegen eine Nato-Erweiterung, dem Schutz russischsprachiger Minderheiten oder der Wiederherstellung imperialer Größe, ist eine der großen Illusionen unserer Zeit. Diese Narrative sind nicht nur in Moskau populär, sondern auch im Westen wirksam, vermögen sie doch zu beruhigen. Denn sie suggerieren, man könne die Eskalation durch rationale Gegenmaßnahmen eindämmen. Allerdings gründet diese Hoffnung auf einem Kategorienfehler.

Berliner Zeitung

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