Jacek Bartosiak ist einer der bekanntesten Geostrategen <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/polen">Polens</a>. Er ist bekannt für seine kontroversen und eigensinnigen Thesen, die sich von den Denkmustern der klassisch-transatlantischen Schule unterscheiden, die in Polen – vor allem in der medialen Debatte – überwiegt. Wir haben mit dem Polen über die Herausforderungen der Zukunft, Europas Zusammenarbeit mit den USA und China gesprochen.

Herr Bartosiak, Donald Trump hat die Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen und wird durch den Sieg der Republikaner wohl in beiden Kammern des Kongresses weiter gestärkt. Wie wird sich diese Tatsache auf die Entwicklung der strategischen Autonomie der Europäischen Union auswirken, über die vor allem <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/emmanuel-macron">Emmanuel Macron</a> spricht? Ich habe den Eindruck, dass die französische Führung, Macron und seine Geostrategen, schon seit langem wissen, dass eine strategische Autonomie, oder allgemeiner gesagt, eine strategische Selbständigkeit durch Europa, notwendig ist. Dies bringt enorme Herausforderungen mit sich. Die Franzosen wissen das, aber ich habe den Eindruck, dass die Deutschen es noch nicht wissen. Und auch die polnische politische Führung ist sich dessen noch nicht bewusst. Meiner Meinung nach wird <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/trump-ist-zurueck-jetzt-kuehlen-kopf-bewahren-li.2269521">die Wahl Trumps</a> die Ereignisse beschleunigen, die unsere Welt verändern, denn die Welt, in der wir jetzt leben, ist eine völlig andere als die <a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/was-gerhard-schroeder-wusste-und-olaf-scholz-ueber-mut-in-der-politik-nie-begriffen-hat-li.2270094">zu Zeiten Gerhard Schröders</a> oder sogar Angela Merkels. Heute haben wir völlig andere geopolitische und makroökonomische Parameter, unter denen sowohl die deutsche Wirtschaft als auch das deutsche politische und soziale System funktionieren. Dies wirkt sich auf das europäische System aus, denn Deutschland war das Herzstück des gesamten Systems der gesamten exportorientierten europäischen Wirtschaft. Dieses System endete, weil die Amerikaner beschlossen, es zu beenden. Nicht die Chinesen, sondern die USA haben beschlossen, mit der Weltwirtschaft zu brechen, was Deutschland absolut nicht gefällt. Aber die Amerikaner wollen es tun und sie werden es tun. Meiner Meinung nach kommt nun die Zeit der amerikanischen Zölle und Abgaben auf die europäische Produktion, was Kapital und Innovation aus Europa abziehen wird.

Ein internationales Forum zur Verteidigungs- und Rüstungspolitik in Warschau hat Europas Zukunft zum Thema. Ein Besuch macht klar: Europa soll kriegstüchtig werden.

Warschauer Sicherheitsforum: Es soll immer mehr Geld in Rüstung fließen

Jacek Bartosiak ist Gründer und Inhaber von <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://strategyandfuture.org/en/">Strategy&amp;Future</a>, einer der führenden polnischen Denkfabriken für Geostrategie und Zukunftsprognosen. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Bestseller, etwa „Przeszłość jest prologiem“ („Die Vergangenheit ist Prolog“&nbsp;nur auf Polnisch) über geopolitische Veränderungen in der gegenwärtigen Welt. In den vergangenen zehn Jahren arbeitete er mit zahlreichen US-Think-Tanks zusammen, darunter The Potomac Foundation und dem Center for European Policy Analysis (CEPA).

Über die Person

Robert Habeck will Kanzler werden. Doch seine Wirtschaftspolitik hat Deutschland in die Energiekrise gestürzt.

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Die EU möchte ihre Sanktionen gegenüber der russischen LNG-Flotte verschärfen. Gleichzeitig soll Frankreich diese aber unterstützen, wie eine neue Untersuchung zeigt.

EU will russisches LNG bekämpfen – doch Frankreich pfeift darauf

Erich Vad war Militärberater von Kanzlerin Angela Merkel. Die Bundesregierung wollte die Nato „Trump-sicher“ machen. Vor welchen Herausforderungen Deutschland jetzt steht, sagt Vad im Interview.

Trump gewinnt US-Wahl 2024: Wird jetzt der Ukraine-Krieg beendet, Herr Vad?

Donald Trump sagt, er sei in der Lage, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Ein Vorschlag soll darin bestehen, den Nato-Beitritt Kiews zu verschieben.

Trump könnte Nato-Beitritt der Ukraine um 20 Jahre verzögern – Bericht

Vor dem Hintergrund der Wahl Trumps in den USA wird in der EU über den künftigen Kurs gestritten. Macron, Orbán und von der Leyen zeigen unterschiedliche Wege auf. Die Analyse.

Streit beim EU-Gipfel: Europa muss sich zwischen drei Wegen entscheiden

Mit dem Aus von Nord Stream 2 begann der deutsche Niedergang. Am Tag nach Trumps Sieg zerbrach die Regierung. Deutschland steckt in einer historischen Krise.

Ampel-Aus – Wer ist schuld am Scheitern von Olaf Scholz: Die Russen oder die Amerikaner?

Im Jahr 2022 beschloss die Bundesregierung den endgültigen Atomausstieg. Die CDU kritisiert die Entscheidung und will die Kernenergie zurück. Was würde das bedeuten?

Atomkraft könnte in Deutschland zurückkehren: „Strompreise würden deutlich sinken“

Im Zuge des Ukrainekrieges haben es Lobbyisten der Rüstungsindustrie leicht, die Politik zu beeinflussen. Der Austausch wird oft begrüßt. Ein Gastbeitrag.

Ob Strack-Zimmermann oder Dirk Niebel: Wie die Rüstungslobby die Politik beeinflusst

Jacek Bartosiak über die Welt nach Trump-Wahl: „Deutschland müsste zur Atomkraft zurückkehren“

Der polnische Geostratege spricht über die Folgen von Donald Trump, schmerzhafte Aufgaben für Deutschland und die Ukraine – und eine mutige Politik gegenüber den USA. Ein Interview.

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Selenskyj gerät ins Abseits, Trump und Putin drücken aufs Tempo

Selenskyj soll kein Teil der Lösung sein - Trump und Putin preschen vor

Er habe nicht die Karten, wurde dem ukrainischen Präsidenten schon im Februar dieses Jahres unmissverständlich mitgeteilt. Auf den Eklat im Weißen Haus, als US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> seinem Gegenüber Wolodymyr Selenskyj deutlich machte, dass er keinen endlosen Krieg in der Ukraine dulde, reagierten die Europäer schockiert. Ein Dammbruch sei das gewesen, die transatlantische Achse stehe kurz vor dem Ende, geopolitische Endzeitstimmung im Westen. Dabei könnten die kommenden Wochen die stolzen, aber auch arroganten Westeuropäer noch weitaus stärker schocken als das verbale Scharmützel im Oval Office.

Hinter den Kulissen der Ukraine-Verhandlungen wächst der Druck auf Selenskyj. Korruptionskrise, Machtkampf, internationale Kritik. Wird der Präsident aus den Gesprächen gedrängt?

Internationales

Geopolitik

Wut in Europa über Witkoffs Ukraine-Plan zu russischen Staatsgeldern

Witkoff-Plan empört Westeuropäer: „Natürlich skandalös“

In europäischen Hauptstädten kocht die Stimmung über. Mitten in der heikelsten Phase der EU-Verhandlungen über den Umgang mit eingefrorenen russischen Staatsgeldern hat <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trumps</a> Sondergesandter Steve Witkoff einen Plan präsentiert, den europäische Diplomaten übereinstimmenden Medienberichten nur noch als „Provokation“ bezeichnen.

Witkoffs Vorschlag, eingefrorene russische Gelder für amerikanische Projekte zu nutzen, lässt europäische Diplomaten aufkochen. Brüssel fürchtet, am Ende leer auszugehen.

Belgien

Präsident Selenskyj geht auf Friedensplan ein und rechtfertigt sich vor seinem Land

Ukraine-Frieden: Selenskyj reagiert auf US-Plan und spricht von „schwerstem Moment“ des Kriegs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede an die Nation begründet, warum er den umstrittenen US-Friedensplan für die Ukraine nicht rundweg ablehnt. „ Derzeit befinden wir uns in einer der schwierigsten Augenblicke unserer Geschichte“, sagte Selenskyj am Freitagnachmittag.

In einer Ansprache an die Nation erklärt sich der Präsident. 28-Punkte-Friedensplan wird Verhandlungsgrundlage. Selenskyj sieht einen der „schwersten Augenblicke“ für die Ukraine.

Ich hätte nie gedacht, dass mir Angela Merkel als Kanzlerin einmal fehlen würde

Merz vs. Merkel: Wie Deutschlands Kanzler Vertrauen, Wirtschaft und CDU ruiniert

Friedrich Merz hat gerade mal wieder <a data-li-document-ref="10006811" href="https://www.replace-delivery-host.com/artikel/die-endphase-des-ukraine-krieges-hat-begonnen-und-europa-schaut-zu-10006811">einen seiner spektakulären Fehltritte hingelegt</a>. Zwei Wochen ließ seine Regierung einen Friedensplan für die Ukraine in einer Schublade oder einem Bundesamt versauern – zwei Wochen, in denen hunderte Menschen verletzt oder getötet wurden.

Angela Merkel wurde vor 20 Jahren Kanzlerin, Merz versagt heute spektakulär. Seine Umfragewerte stürzen ab, die CDU ist führungs- und ziellos. Wie lange soll das noch so gehen?

SPD: „Nachdem man Martin Hikel zerstört hat, hat man nun die nächste Vorsitzende zerstört.“

Neuer SPD-Showdown: Auch die zweite Parteichefin zerstört 

Sie hat es versucht, doch sie hatte keine Chance. Berlins SPD-Vorsitzende ist am Sonnabend bei dem Versuch gescheitert, in ihrem Heimatbezirk Reinickendorf eine einigermaßen aussichtsreiche Position für die Abgeordnetenhauswahl im kommenden Herbst zu ergattern. Für die 50-Jährige war dies eine persönliche Niederlage – für ihre Partei die nächste Demütigung ihres Spitzenpersonals.

Die Sozialdemokraten liegen zehn Monate vor der Wahl nur auf Platz 5. Dennoch wurde nach Hikel jetzt auch Nicola Böcker-Gianni bei der Kandidatenaufstellung gedemütigt und kaltgestellt.

Jacek Bartosiak über die Welt nach Trump-Wahl: „Deutschland müsste zur Atomkraft zurückkehren“

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