Analyse

Israels Luftschläge gegen den Iran: Verständlich, aber völkerrechtswidrig

Der Angriff Israels gegen den Iran birgt neue Erkenntnisse für die Ukraine-, aber auch die deutsche Aufrüstungsdebatte. Ein Gastbeitrag.

Iran, Teheran: Ein Feuerwehrmann ist am Ort einer Explosion in einer Wohnanlage im Einsatz.
Iran, Teheran: Ein Feuerwehrmann ist am Ort einer Explosion in einer Wohnanlage im Einsatz.Vahid Salemi/AP

Israels Premierminister Benjamin Netanjahus Rede am Freitagmorgen des 13. Juni wird vermutlich in die Geschichte eingehen. Das liegt aber nicht nur an den Ereignissen, die ihr vorausgingen und eher nicht an ihren rhetorischen Höhepunkten (da sind ziemlich viele Wiederholungen drin), sondern daran, dass sie eine klassische Illustration eines „Sicherheitsdilemma“ (security dilemma) beinhaltet.

Netanjahu begründet die massiven Luftschläge gegen das iranische Nuklearprogramm nämlich vor allem mit einem Argument: dass Israel habe zuschlagen müssen, um zu verhindern, dass der Iran Atomwaffen einsetzen könne und Israel zerstören würde. Das und der jüngste militärische Schlagabtausch zwischen Pakistan und Indien lassen einige weitreichende Schlussfolgerungen über Krieg, Frieden, konventionelle und nukleare Abschreckung, Auf- und Abrüstung zu, die auch für die Debatten hierzulande sehr bedeutsam sind, zum Beispiel für den durch das jüngste Manifest des linken SPD-Flügels angestoßenen Streit zwischen den „Freunden der Diplomatie“ und den „Freunden der Aufrüstung“ und die immer wieder erhobene Forderung nach einer atomaren Bewaffnung der Bundesrepublik.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar