Die edle Idee der Zweistaatenlösung trägt Narben. Auf der einen Seite steht eine Hamas, die jeden Kompromiss verweigert. Auf der anderen lebten in den Kibbuzim der Grenzregion Menschen, die jahrelang gegen rechte Regierungspolitik gegenüber Palästinensern opponierten und an einer friedlichen Koexistenz festhielten. Viele von ihnen sind tot, die Überlebenden traumatisiert.
Lilach Shamir, Leiterin von Memorial 710 (gegründet von Yaniv Hegyi), bewahrt jene digitalen Hilferufe, die am „Schwarzen Sabbat“ des 7. Oktober durch die WhatsApp-Chats der Grenzgemeinden liefen. Sie selbst war mittendrin: Aufgewachsen ganz nah an Gaza, floh sie mit ihren Kindern über die Felder, während ihr Sohn in einem belagerten Kibbuz ausharrte. Ihr Projekt versucht, das Unfassbare festzuhalten – nicht nur den Terror, sondern auch Mut und Zusammenhalt einer Gemeinschaft, deren Glaube an ein friedliches Miteinander an diesem Tag einen tödlichen Stoß erhielt.

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