Gastbeitrag

Kriegstüchtigkeit: So wird sie in Deutschland propagiert

Warum die „Kriegstüchtigkeit“ in den Köpfen und Herzen beginnt, und dort ein Ende finden kann. Ein Text von Jonas Tögel.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius
Der deutsche Verteidigungsminister Boris PistoriusTobias Schwarz / POOL / AFP

Um zu verstehen, wie es gelingen kann, eine Bevölkerung in kürzester Zeit „kriegstüchtig“ zu machen, ist es sehr lehrreich, in der Geschichte zurückzublicken. Anhand der treffenden Analysen des amerikanischen Politikwissenschaftlers Harold Lasswell über die Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg sowie anhand des „Propagandablitzkrieges“ 1953 von Edward Bernays, einem der Begründer moderner Propaganda und Neffen von Sigmund Freud, lassen sich viele Parallelen zur heutigen Zeit ableiten.

Bernays war damals für die amerikanische United Fruit Company tätig (heute Chiquita), die ihre Profite durch die Landreform des demokratisch gewählten Präsidenten von Guatemala, Jacobo Árbenz, bedroht sah. Bernays hatte die Aufgabe, die amerikanische Bevölkerung gegen Árbenz aufzuhetzen und den illegalen Putsch vorzubereiten, welchen die CIA gemeinsam mit den Gegnern von Árbenz plante.

Berliner Zeitung

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