Deutschlands undurchsichtigster Wirtschaftskrimi bekommt ein neues Kapitel. Zwei russische Immobiliengesellschaften, die heute Teil der katarischen RD Group sind, verklagen die deutsche Obi-Gruppe auf 21 Millionen Euro. Der Vorwurf: Der deutsche Baumarkt-Riese ließ über mehrere Quartale Mietzahlungen für Obi-Märkte in Moskau und Sankt Petersburg verstreichen. Ein auf den ersten Blick trockener Mietstreit. Doch die Akten offenbaren mehr – sie führen direkt in eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Wirtschaftsgeschichte.
Die Kläger sind keine Unbekannten: Ein Investitionsfonds, an dem die damals in Luxemburg beheimatete RD Group maßgeblich beteiligt war, kaufte 2012 und 2014 Moskauer und Petersburger Obi-Immobilien im Rahmen eines sogenannten Sale-and-lease-back-Deals. Im Zuge der Auflösung dieses Fonds fielen die fraglichen Obi-Immobilien vollständig an die RD Group. Ein handelsübliches Modell in der globalen Finanzwelt. Ein international tätiger Immobilienfonds übernahm vor über zehn Jahren die Grundstücke samt der an Obi für 25 Jahre vermieteten Märkte in den zwei größten Städten Russlands. Diese wurden dann jedoch sofort an Obi zurückvermietet.

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