Geopolitik

Europa als wichtigster Eckpfeiler der US-Macht: Wie lange noch?

Noch fünf Wochen bis zur Schicksalswahl in den USA. Was hätten Europa und die Welt von einer Präsidentin Kamala Harris zu erwarten? Die Geopolitik-Kolumne.

Kamala Harris, amerikanische Vizepräsidentin und Kandidatin der US-Demokraten für das Präsidentenamt.
Kamala Harris, amerikanische Vizepräsidentin und Kandidatin der US-Demokraten für das Präsidentenamt.Josh Edelson/AFP

Im Gegensatz zu einer Trump-Präsidentschaft würde sich ein demokratisch geführtes Weißes Haus in Kontinuität mit der Biden-Regierung bewegen. Europa sollte jedoch eine Reihe von Unterschieden nicht unterschätzen. So war Joe Biden schon als Kongressabgeordneter mit auswärtigen Angelegenheiten befasst, während Kamala Harris nur über begrenzte Erfahrungen in der internationalen Politik verfügt. Gerade darauf aber kommt es in der gegenwärtigen globalen Situation an.

Zudem stammt Joe Biden aus Delaware, von der Ostküste, und hat einen irischen Hintergrund (seine Frau ist Italo-Amerikanerin aus Sizilien). Kamala Harris kommt aus Kalifornien, die Vorfahren ihres Vaters stammen aus Jamaika, die ihrer Mutter aus Indien. Das lässt Sensibilität für die vom „globalen Süden“ aufgeworfenen Fragen erwarten. Die Perspektiven nichtwestlicher Länder dürften unter Harris tatsächlich an Gewicht gewinnen, mehr vielleicht als je zuvor in der Geschichte der USA, auch mehr als unter Obama.

Berliner Zeitung

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