Gastbeitrag

Deutsch-polnische Beziehungen: So schlecht sind die Verhältnisse geworden

Berlin und Warschau wirken bemüht, doch hinter den Kulissen wächst die Entfremdung – befeuert von Nationalisten, die von alten Konflikten noch immer bestens leben. Ein Gastbeitrag.

Donald Tusk und Friedrich Merz in Berlin
Donald Tusk und Friedrich Merz in BerlinJürgen Heinrich/imago

Die deutsch-polnischen Regierungskonsultationen sind mit einem gewaltigen Erfolg zu Ende gegangen: Es gab eine gemeinsame Abschlusserklärung, niemand war beleidigt und es wurden sogar einige konkrete Themen besprochen. Das ist durchaus bemerkenswert, denn als in Warschau noch die PiS herrschte, wurden die Konsultationen auch schon mal abgesagt, weil sich die Regierenden nichts zu sagen hatten. Wenigstens das hat sich geändert. Und sie scheinen sich auch darüber einig zu sein, dass sie von einem gemeinsamen Feind bedroht werden: von Russland. Auch das ist mittlerweile nicht mehr selbstverständlich, denn vor dem 24. Februar 2022 dachten das meist nur polnische Politiker, während deutsche den Feind meist bei ISIS, Al-Kaida und dem internationalen Terrorismus ausmachten und Russland nur als „schwieriger Partner“ galt. Bei der PiS und der noch weiter rechts angesiedelten extremen Rechten gilt dagegen Deutschland seit Jahren als der eigentlich Feind, der Polen bedroht.

Berliner Zeitung

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