Gesundheitspolitik

Erster Mpox-Fall in Deutschland: Warum dürfen wir nicht mehr Affenpocken sagen?

Die neue Variante von Mpox ist in Deutschland angekommen. Einst war das Virus unter dem Namen Affenpocken bekannt – der soll allerdings nicht mehr verwendet werden. Das ist der Grund.

Ein Arzt behandelt eine Patientin, die an Mpox erkrankt ist, in einem Krankenhaus in Kamituga, Ostkongo. 
Ein Arzt behandelt eine Patientin, die an Mpox erkrankt ist, in einem Krankenhaus in Kamituga, Ostkongo. Moses Sawasawa/AP

Die neue Variante des sogenannten Mpox-Virus hat Deutschland erreicht. Erstmals wurde „Klade Ib“ am Freitag bei einem 33-jährigen Mann in Köln nachgewiesen, der sich damit wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land infiziert hatte. Gänzlich unbekannt ist das Virus aber nicht. Früher war es unter dem Namen Affenpocken bekannt, bevor die Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwas dagegen hatte. Ein weiterer Fall von Besserwisseritis oder doch logisch begründbar?

Die WHO argumentierte zum Zeitpunkt der Namensänderung damit, dass der alte Name als rassistisch und stigmatisiert wahrgenommen werden könnte. Dem wolle man entgegenwirken. Auch sollen Krankheiten bestmöglich keine Referenzen zu Ländern, Regionen oder Tieren haben. Ein gutes Beispiel hierfür ist eine Corona-Variante, die uns ursprünglich als englische bekannt war, im neuen WHO-Code dann später den Namen Alpha bekam. Es folgten Beta, Gamma, Delta und schlussendlich irgendwann Omikron. Der Ort der Entdeckung war fortan egal.

Berliner Zeitung

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