Israel

Student berichtet aus Tel Aviv: „Wo warst du heute Nacht? Wir haben dich im Bunker vermisst“

Der Konflikt zwischen Israel und Iran eskaliert. Wie erleben die Menschen vor Ort die Lage? Wir haben mit einem deutschen Austauschstudenten in Tel Aviv gesprochen.

Eigentlich sollte am Freitag die Tel Aviv Pride-Parade stattfinden – nun sind die Straßen verwaist.
Eigentlich sollte am Freitag die Tel Aviv Pride-Parade stattfinden – nun sind die Straßen verwaist.AFP

Während es im Iran Bomben regnet, ist Israel von einer großangelegten Vergeltungsaktion bislang verschont geblieben. Offenbar hat die israelische Armee ihren Angriff auf das iranische Regime so vorbereitet, dass diesem vorerst kaum Möglichkeiten zum massiven Gegenangriff bleiben. Deswegen war es in Tel Aviv tagsüber relativ ruhig, wie Paul Diedrich berichtet, der dort gerade ein Austauschsemester absolviert. Jedoch mussten die Bewohner Tel Avivs am Morgen Luftschutzbunker aufsuchen.

Während des Telefonats mit ihm am frühen Abend hört man Vögel im Hintergrund. Es wirkt idyllisch. Nur wenige Minuten danach schreibt er: „Ich muss jetzt in den Bunker. Alarm wurde ausgelöst. Bin nicht mehr erreichbar.“ Bei dem abendlichen Angriff des Irans werden Dutzende Menschen verletzt, auch direkt über Diedrichs Campus werden Raketen abgefangen, detonieren am Himmel.

Berliner Zeitung

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