Die Welt verändert sich momentan recht rasant, Machtgrenzen verschieben sich so deutlich wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Wir müssen uns mit dem Klimawandel und der zunehmenden Armut des globalen Südens auseinandersetzen, mit Energiekrise und Kriegstreibern.
Kriminelle und normale Pornografie
Umso unbeweglicher wirkt da eine Institution wie die katholische Kirche, zumal wenn ihr Oberhaupt sich plötzlich und quasi ohne Anlass dazu genötigt sieht, die Welt zu ermahnen zu Themen, die nun wirklich niemanden mehr bewegen. Jedenfalls nicht außerhalb der Mauern des Vatikans.
Während eines Treffens mit angehenden Priestern warnte Papst Franziskus vor Pornos. Und zwar nicht nur vor „krimineller Pornografie“, sondern auch vor der „einigermaßen normalen Pornografie“, was auch immer damit gemeint ist. „Das reine Herz, das Jesus jeden Tag empfängt, darf solche pornografischen Informationen nicht empfangen“, erklärte der 85-Jährige, den seit längerem gesundheitliche Probleme plagen. Wer dem Laster der Pornografie fröne, müsse sich darauf gefasst machen, dass „so der Teufel eintritt“.
Nun wäre es allzu einfach, reflexartig auf die Skandale hinzuweisen, mit deren Klärung sich die katholische Kirche seit Jahren selbst herumplagt. Nach wie vor sind die Fälle sexualisierter Gewalt innerhalb der Glaubensgemeinschaft nicht vollständig aufgearbeitet. Noch immer weigern sich Kirchenoberhäupter zu kooperieren und stehen so auch einer Erneuerung ihrer Kirche im Wege.


