Bündnis Sahra Wagenknecht

Bündnis Sahra Wagenknecht: Daniela Dahn erinnert auf Parteitag an Befreiung von Auschwitz

Daniela Dahn hebt auf dem ersten Parteitag des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) die Bedeutung der Befreiung vom Faschismus hervor: „Auf ewig zu Dank verpflichtet.“

Daniela Dahn eröffnet mit ihrer Rede den ersten BSW-Parteitag. 
Daniela Dahn eröffnet mit ihrer Rede den ersten BSW-Parteitag. Paulus Ponizak/Berliner Zeitung

Die Publizistin Daniela Dahn hat mit ihrer Rede den ersten Bundesparteitag des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) eröffnet. Im früheren DDR-Kino Kosmos in Friedrichshain erinnerte Dahn an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 79 Jahren. Der Berliner Zeitung und dem Online-Magazin Telepolis liegt das Redemanuskript vor.

„Alle Geknechteten und Geblendeten vom NS-Regime zu befreien, dafür haben allein 13 Millionen Soldaten der Roten Armee ihr Leben gelassen“, sagte Dahn. „Dafür sind wir auf ewig zu Dank verpflichtet, wie immer sich die Weltlage inzwischen verändert hat.“


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Dahn betonte: „Das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte ist von Deutschen begangen worden. Es war alles andere als ein Vogelschiss!“, sagte sie und widersprach damit Äußerungen des früheren AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland. Ihr sei es wichtig, dass sich „gerade am heutigen Datum eine Partei konstituiert“.

Es gehe auch darum, missbräuchliches Erinnern nicht zu dulden. „Welch Schindluder hat ein Außenminister der Grünen mit der einzig richtigen Schlussfolgerung: ‚Nie wieder Auschwitz‘ getrieben, als er damit den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Nato gegen Jugoslawien rechtfertigte!“, sagte Dahn.

Dahn: „Nichts führt so direkt zu Enthumanisierung wie Krieg“

In ihrer Rede forderte die Publizistin dazu auf, Lehren aus der Geschichte zu ziehen: „Auschwitz, die ganze Shoah, war nur im Schatten des Weltkrieges möglich. Nichts führt so direkt zu Enthumanisierung wie Krieg“, sagte sie. Deshalb sei es unverzichtbar, wenigstens eine konsequente Friedenspartei im Parlament zu haben. „Es muss verdammt noch mal möglich sein, Waffenlieferungen und die Geringschätzung von Verhandlungen und Diplomatie abzuwählen, ohne sich damit das faschistoide und unsoziale Gedankengut der AfD einzuhandeln!“

Mehr als wünschenswert wäre es, sagte Dahn, einen Beitrag dazu zu leisten, dass Deutschland und Europa 2025, zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, „zur Vernunft“ gekommen sind.

„Gestatten Sie mir noch eine persönliche Bemerkung“, sagte Dahn zum Schluss ihrer Rede. „Ich bin seit über 30 Jahren parteilos. Und habe auch nicht die Absicht daran etwas zu ändern, weil sich meine Erfahrung bestätigt hat, dass der Platz von meinesgleichen zwischen den Stühlen ist.“ Trotzdem wolle sie dem BSW Respekt bekunden: „Für den Mut und die Kühnheit, der zunehmend militanten und restaurativen Parteienlandschaft die Stirn zu bieten. Möge dieses Bemühen erfolgreich sein“.

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