Gespräch

BSW-Großspender im Interview: „Was sind 5 Millionen Euro für den Frieden?“

Lotte Salingré und Thomas Stanger haben alles Geld, was sie verfügbar hatten, an das BSW gespendet. Warum so viel? Und haben sie es schon bereut? Zum ersten Mal äußern sie sich ausführlich.

BSW-Großspender Lotte Salingré und Thomas Stanger setzen sich für Friedens- und Umweltpolitik ein: „Ja, wir sind böse Pazifisten.“
BSW-Großspender Lotte Salingré und Thomas Stanger setzen sich für Friedens- und Umweltpolitik ein: „Ja, wir sind böse Pazifisten.“Stephan Pramme für Berliner Zeitung

Vom kleinen Garten aus kann man die Ostsee sehen, Hühner laufen umher. Lotte Salingré zählt sie durch. Vor kurzem habe sich wieder ein Fuchs einen Hahn geholt, sagt sie, aber an diesem Tag sind alle noch da. Die Gemüsebeete liegen im Winterschlaf. Eigentlich seien sie zu dieser Jahreszeit meist in Südspanien, sagt ihr Mann, Thomas Stanger. Sie betreiben dort auf größeren Flächen ökologische Landwirtschaft. In Spanien seien sie zum Glück auch gewesen, als im vergangenen Jahr bekannt wurde, dass sie dem Bündnis Sahra Wagenknecht eine Rekordsumme gespendet haben: mehr als fünf Millionen Euro.

Das öffentliche Interesse an Salingré und Stanger war daraufhin riesig. Parteispenden in Höhe von mehr als einer Million Euro sind in Deutschland die absolute Ausnahme. Und die fünf Millionen des Ehepaars dürften entscheidend zum Aufstieg des BSW beigetragen haben. Ein Jahr nach Gründung der Partei sitzen die beiden in der Wohnküche ihres Hauses in Klütz an der Wismarer Bucht. Zum ersten Mal geben sie ausführlich Auskunft – über ihre Spende, ihre politischen Prägungen und ihr Leben im Osten.

Berliner Zeitung

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