Bizarre Bilder und ein bemerkenswerter Auftritt im Berliner Abgeordnetenhaus. An diesem Nachmittag bewegte sich eine außergewöhnliche Besuchergruppe durch die Gänge des Berliner Landesparlaments. Besonders eine Person stach heraus: Es war der in Berlin einschlägig als Clan-Chef bekannte Issa Remmo – mit ihm unterwegs eine Gruppe von Besuchern, angesichts ihrer Kopftücher und Umhänge augenscheinlich von der Arabischen Halbinsel. Fotos zeigen Remmo und die anderen Personen im Foyer des Abgeordnetenhauses und schließlich – ganz offenbar gut gelaunt – auf der Gästetribüne des Plenarsaals. Wie kam es dazu?
Nun ist der Remmo-Clan eine vor allem in Deutschland ansässige arabischstämmige Großfamilie, die zumindest teilweise der Clan-Kriminalität zugerechnet und mit schweren Straftaten in Verbindung gebracht wird. Wie kommt so jemand ins Berliner Landesparlament? Die Antwort ist so einfach wie verblüffend: als Gäste eines Abgeordneten der CDU-Fraktion.
Issa Remmo war Gast der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus
Die Gruppe war tatsächlich auf Einladung von Christian Zander, Sprecher für Gesundheit und Pflege der CDU-Fraktion, ins Hohe Haus gekommen. Doch warum hat Zander sie eingeladen?
Der Abgeordnete Zander erklärt sich ausschließlich schriftlich – und zwar so: „Anlässlich der aktuellen Entwicklungen in Syrien und zur Unterstützung eines demokratischen Neuanfanges in Syrien haben sich Mitglieder einer Gemeinde an mich mit der Bitte gewandt, eine Führung durch das Berliner Abgeordnetenhaus zu ermöglichen. Diese Führung wurde so organisiert wie Hunderte weiterer Führungen jedes Jahr. Eine Einzelanmeldung erfolgte nicht, die Teilnehmer wurden durch die Gemeinde selbst organisiert. Eine Teilnehmerliste war mir nicht bekannt.“
Aber wie ist Issa Remmo ins Abgeordnetenhaus gelangt? Ein Mann, dessen Name dort ansonsten allenfalls in parlamentarischen Reden über Clan-Kriminalität fällt. Oft genug übrigens auch thematisiert von CDU-Politikern. Und dabei nie positiv.
CDU-Politiker: Ich habe Issa Remmo nicht erkannt
„Ich habe keine Mitglieder der Familie Remmo eingeladen und würde dies auch niemals tun“, erklärt Zander. „Die Personen sind mir weder persönlich noch visuell bekannt. Hätte ich von der Teilnahme eines Mitgliedes des Remmo-Clans gewusst, dann wäre diese Gruppe von mir ausgeladen worden.“
Dennoch hat die Pressestelle der CDU-Fraktion den Tag über alle Hände voll zu tun, zu erklären, was passiert ist. Grundsätzlich aber gelte: „Wir sind ein offenes Haus.“
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