Mittendrin, dazwischen und ein bisschen außerhalb: Die Nachwendegeneration ist nichts Ganzes und nichts Halbes. Sie ist ostsozialisiert, hat die DDR aber nicht selbst miterlebt. Sie isst lieber Nudossi als Nutella, fährt mit der Simson statt mit der Vespa und kennt die Geschichten vom Mangel nur aus den Erzählungen der Eltern. Leerstand, Bevölkerungsrückgang und Vorurteile haben ihre Kindheit geprägt – Erfahrungen, die weniger spektakulär als allgegenwärtig waren und sind. Für die Nachwendegeneration bleibt die Einheit ein Versprechen, das Chancen eröffnete, aber auch Risse hinterließ, die bis heute sichtbar sind.
Alexander Prinz versucht, die Leere zu füllen, die im Zwischenraum der Ost-West-Debatte entstanden ist. Auf YouTube wurde er als „Der Dunkle Parabelritter“ bekannt, wo er zunächst über Metal-Musik fachsimpelte und schließlich begann, gesellschaftliche Bruchlinien zu analysieren. Mit seinem Buch „Oststolz“ gibt er seiner Generation, der Nachwendegeneration, eine Stimme, die jenseits von Nostalgie und Abwertung liegt.
Im Interview spricht er über Chancenungleichheit, die AfD als Symptom einer tieferen Krise und darüber, warum die Zukunft Deutschlands im Osten entschieden wird.

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