Wer die Feier zum 35. Tag der Deutschen Einheit in Saarbrücken verfolgte, musste auf die Idee kommen, am 3. Oktober 1990 hätten sich nicht zwei deutsche Staaten, sondern die Bundesrepublik mit Frankreich vereinigt. Denn Ostdeutschland kam im Saarland kaum vor. Keine Redner, keine Musiker, nicht mal ein Moderator aus dem Osten. Die Veranstaltung stand unter dem nichtssagenden Motto: „Zukunft durch Wandel“. Gibt es irgendeine Zukunft ohne Wandel? Ist Wandel nicht Zukunft, die entsteht? Wahrscheinlich war gemeint: Nur, wer sich wandelt, hat eine Zukunft. Aber wie der Osten sich wandelt, das gefällt im Westen auch nicht. Vielleicht ging der Blick daher westwärts.

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