Umbau teurer als Neubau

Milliarden statt Millionen: Kosten für Berliner Regierungsflughafen explodieren

Ein neues Regierungsterminal: zu teuer. Das Provisorium soll kostengünstig umgebaut werden. Günstig wird es aber nicht. Die Kosten gehen in die Milliarden.

Für 1,7 Milliarden Euro soll aus diesem Provisorium am BER ein „repräsentatives“ Regierungsterminal werden.
Für 1,7 Milliarden Euro soll aus diesem Provisorium am BER ein „repräsentatives“ Regierungsterminal werden.Janine Schmitz/photothek.de via www.imago-images.de

Der Regierungsterminal am Flughafen BER wird teurer als bisher geplant. Wie die Berliner Zeitung von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erfahren hat, liegt die aktuelle Kostenprognose bei rund 1,7 Milliarden Euro. Ursprünglich veranschlagt waren 340 Millionen Euro. Es könnte jedoch noch mehr werden: „Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Baupreissteigerungen und einer Risikokostenvorsorge ergibt sich ein Kostenrahmen von 2,5 Milliarden Euro, der die maximale Kostenobergrenze für das Projekt darstellt“, teilt die Behörde in Bonn mit.

Seit rund fünf Jahren nutzt die Bundesregierung für den Empfang ausländischer Staatsgäste einen gesonderten und besonders gesicherten Bereich mit einem provisorischen Terminal. Allein die Baukosten für die Übergangslösung beliefen sich auf etwa 70 Millionen Euro. Dieses bestehende Gebäude soll in ein repräsentatives Terminal umgewandelt werden.

Der ursprüngliche Plan war, das Provisorium abzureißen und ein komplett neues Gebäude zu errichten. Dafür waren Kosten in Höhe von 340 Millionen Euro veranschlagt, was zu scharfer öffentlicher Kritik führte. Eine günstigere Lösung sollte her – ein Umbau. Das neue Vorhaben lässt das Regierungsterminal jedoch nicht günstiger werden, sondern deutlich teurer: rund 1,7 Milliarden Euro, im schlechtesten Fall sogar 2,5 Milliarden Euro.

Flugbereitschaft benötigt mehr Fläche

Als Hauptursache nennt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben den höheren Flächenbedarf. „Mit der Stationierungsentscheidung zur vollständigen Verlegung der Flugbereitschaft BMVg an den Standort Schönefeld (Flughafen Berlin) vom März 2022 sowie der Erweiterung der Luftfahrzeugflotte und Anschaffung größerer Luftfahrzeuge hat sich der Bedarf an Abstellpositionen sowie technischer Infrastruktur wesentlich erhöht“, erklärt eine Sprecherin.

Statt der anfänglich angenommenen Größe von rund 304.000 Quadratmetern würden nun rund 507.000 Quadratmeter benötigt. „Zusätzlicher Flächenbedarf ergibt sich aufgrund geänderter Bauvorschriften und einzuhaltender technischer Normen“, so die Sprecherin.

Derzeit müssen die Maschinen für Reisen von Kanzler und Ministern noch jeweils aus Nordrhein-Westfalen zum BER verlegt werden. Künftig sollen sie dauerhaft in Berlin stationiert sein. Zudem ist eine Erweiterung der Flotte sowie die Anschaffung größerer Flugzeuge vorgesehen.

Dafür sind zusätzliche Hangars und Abstellflächen erforderlich. Auch für das Personal werden neue Gebäude benötigt, darunter Einrichtungen für Verwaltung, Sicherheit und Betrieb.