Noch sind es rund 24 Prozent der Männer und Frauen in Deutschland: Fast ein Viertel der Erwachsenen zündet sich hierzulande mehrmals am Tag eine Zigarette an. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit hervor. Der Weltnichtrauchertag am heutigen 31. Mai soll dazu ermuntern, es besser zu machen – und den Kippen endlich abzuschwören.
Wie das geht, machen nicht zuletzt viele bekannte Ex-Raucher vor: Von Angela Merkel bis Adele, von Barack Obama bis Roland Kaiser haben es zahlreiche Prominente geschafft, das Laster hinter sich zulassen. Nicht unbedingt für immer, aber immerhin für eine bestimmte Zeit. Wir zeigen Ihnen, wer wann und warum aufgehört hat zu quarzen.
1. Robbie Williams – der Wiederholungstäter
„Ich kann selbst nicht fassen, dass ich das geschafft habe“, sagte Robbie Williams 2012 in einem Interview mit der Zeit. Und tatsächlich gestaltete sich die Abgewöhnung bei dem Popstar damals besonders rabiat: „Von drei Packungen am Tag bin ich auf null“, so Williams damals; aufgehört hatte er vor der Geburt seiner ersten Tochter im selben Jahr.

Doch der Erfolg hielt nicht lange und er griff wieder beherzt zur Kippenschachtel, es folgten mehrere mehr oder weniger erfolgreiche Anläufe, das Qualmen endlich sein zu lassen. Seit 2019 soll Williams tatsächlich rauchfrei sein. Der Grund: Er habe Angst gehabt, früh zu sterben, zitiert die Sun den 49-Jährigen.
2. Christy Turlington – die Bekehrte
Schönheit verpflichtet. Eine tragische Familiengeschichte auch. Und so steckte mehr hinter dem Engagement des Models Christy Turlington, das sich eine Zeit lang auf der Website smokingisugly.com („Rauchen ist hässlich“) gegen das Quarzen starkgemacht hatte: Turlingtons Vater war 1997 an Lungenkrebs gestorben.

Tragischerweise hatten er und seine Tochter, die zuvor mehrere Jahre gequalmt hatte, mit dem Rauchen im Zuge seiner Erkrankung gemeinsam aufgehört. Die Krebserkrankung und ihre Folgen konnte das jedoch nicht mehr aufhalten. Die Website, auf der sich das US-amerikanische Supermodel später gegen das Laster aussprach, ist mittlerweile nicht mehr zu erreichen.
3. Roland Kaiser – der schwer Erkrankte
Der Schlagersänger aus dem Wedding hat nicht nur „Sieben Fässer Wein“ besungen, sondern auch sonst lange Zeit aus dem Vollen geschöpft – und ordentlich gequarzt. Inzwischen ist er seit über 20 Jahren Nichtraucher und sagt im Rückblick auf sein Leben: „Das Einzige, das ich nicht wieder machen würde, ist anzufangen zu rauchen.“

Der 71-Jährige erkrankte vor vielen Jahren an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und musste sich 2010 einer Lungentransplantation unterziehen. Der Bild-Zeitung sagte Kaiser später, Rauchen habe viel mit Stress zu tun: „Wenn ich nur daran denke, wie ich durch die Nacht zur Tankstelle gerannt bin, weil ich keine Zigaretten mehr hatte. Was für ein Unfug!“ Heute könne er sich kaum noch vorstellen, wie er mit Zigarette aussah. Es gehe nicht um Lebensquantität, sondern um Lebensqualität: „Wer im Alter japsen will, raucht. Wer nicht japsen will, raucht nicht.“
4. Barack Obama – der Geheimniskrämer
So richtig will ein hässlicher Glimmstängel ohnehin nicht zum Saubermann-Image Barack Obamas passen. Und tatsächlich hat der ehemalige US-Präsident das Laster schon vor vielen Jahren abgelegt – zumindest öffentlich. Imagefragen waren dabei allerdings nicht entscheidend. Seinen Abschied von der Zigarette begründete Obama im Jahr 2013 so: „Weil ich Angst vor meiner Frau hatte.“

Offenbar ist Michelle Obama überhaupt kein Fan des qualmenden Suchtmittels, das hatte ihr Mann damals einem UN-Mitarbeiter in einem Gespräch erzählt, das später vom Fernsehsender CNN ausgestrahlt wurde. Dass er heimlich allerdings weiterquarzte, schrieb er dann 2020 in seinem Buch „Ein verheißendes Land“: Demnach hatte Obama auch im Weißen Haus an manchen Tagen neun oder zehn Zigaretten „an einem diskreten Ort“ geraucht, wenn der Präsidentenstress besonders groß wurde. Final entwöhnt habe er sich dann mithilfe von Nikotinkaugummis, nachdem ihn seine Tochter Malia erwischt hatte.
5. Lucky Luke – der Stoische
Auch der einsame Cowboy Lucky Luke, der im Wilden Westen für Recht und Ordnung sorgt, griff jahrzehntelang zum Glimmstängel. Doch in den Achtzigerjahren setzte der belgische Comic-Zeichner Morris seine Titelfigur auf Entzug – Lucky Luke hatte seither nur noch einen Grashalm im Mund.

Dass der Cowboy nach 35 Jahren sein einziges wahres Laster aufgab, würdigte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einem Preis. Trotzdem hat sich langjährigen Fans das Bild des stoischen Beobachters Luke eingebrannt, der sich seine Zigarette dreht, während er Rinderherden, Bösewichte oder Siedlertrecks im Auge behält.
6. Margrethe II. – die Anti-Öffentliche
Der dänischen Königin können einige Kuriositäten zugeschrieben werden – dabei kommt oft auch Margrethes Zigarettenkonsum zur Sprache, den die Monarchin auch lange öffentlich pflegte. Angeblich rauchte sie früher bis zu 60 Zigaretten am Tag, was ihr in der Presse Spitznamen wie „Vulkankönigin“ und „Aschenbecherkönigin“ sowie jede Menge Stress mit Nichtraucher-Organisationen einbrachte.

2006 erklärte der Palast, man werde die Königin nicht mehr in der Öffentlichkeit rauchen sehen. Seither soll die 83-Jährige den Konsum eingeschränkt haben. Anfang 2023 aber bekannte Margrethe II. gegenüber der Zeitung Weekendavisen, nie versucht zu haben, sich das Rauchen ganz abzugewöhnen. Ob sie jemals daran gedacht habe, etwa auf Nikotinkaugummis umzusteigen? „Nein. Und jetzt bin ich so alt, dass es egal ist.“
Der Interviewer berichtete davon, dass die Zigaretten bei Margrethe in einer Silberkiste liegen. Sie stammten von einer griechischen Marke, seien stark und hätten keinen Filter.
7. Angela Merkel – die Verschnupfte
Die kleine Angela radelt mit Freunden durch Brandenburg – und wird plötzlich verführt. So ungefähr muss man sich das vorstellen, damals, als die spätere Bundeskanzlerin ihre erste Kippe rauchte. „Einmal hatten Freunde Zigaretten mit, die wir dann probiert haben“, erzählte Merkel 2009 der Bild am Sonntag, „ich hatte keine Freude daran.“ Der Verführer war demnach Bodo Ihrke, später SPD-Landrat im Kreis Barnim.

Ganz so schlimm fand sie das Qualmen dann wohl doch nicht, denn später wurde aus Merkel durchaus eine richtige Raucherin. „Ich habe jeden Tag eine Packung Zigaretten geraucht“, erzählte die damalige Kanzlerin 2006 der Bunte. Verabschieden konnte sie sich vom Laster demnach erst in ihrer Zeit als Frauenministerin zwischen 1991 und 1994 – „bei einer starken Erkältung habe ich es mir abgewöhnt“, so Merkel.
8. Adele – die Stimmbrüchige
Bis zu 25 Zigaretten hat die britische Sängerin Adele früher pro Tag konsumiert. Irgendwann musste sie Shows absagen, weil ihre Stimme versagte. Nach einer Operation legten ihr die Ärzte nahe, dass ihre Karriere bald vorbei sein könnte, wenn sie nicht mit dem Rauchen aufhören würde. „Wenn ich weitergeraucht hätte, wäre ich wahrscheinlich an einer Krankheit gestorben, die von dieser Sucht stammen könnte. Das wäre wirklich nicht gut“, sagte sie 2015 in einem Interview.



