Orange Day

Palina Rojinski macht Gewalt in Beziehung öffentlich: „Ich hatte viele blaue Flecken“

Erstmals spricht die Berliner Moderatorin über eine frühere Beziehung, in der sie körperliche und psychische Gewalt von ihrem Partner erfahren hat. Betroffenen will sie Mut machen.

Palina Rojinski spricht von einer schwierigen Zeit in ihrem Leben.
Palina Rojinski spricht von einer schwierigen Zeit in ihrem Leben.Sven Simon/Imago

Es ist das erste Mal, dass sie öffentlich darüber spricht: Die Berliner Moderatorin und Schauspielerin Palina Rojinski hat von einer von Gewalt geprägten früheren Beziehung erzählt. Anlässlich des Orange Day am 25. November, eines jährlichen Gedenk- und Aktionstages zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen, berichtet die 40-Jährige von ihren eigenen Erfahrungen.

„Ich habe das glaube noch nie öffentlich erzählt – aber mir ist selbst in jungen Jahren Gewalt vom Partner widerfahren“, so Rojinski auf Instagram, wo sie mehr als drei Millionen Follower hat. „Es war eine schwierige Zeit in meinem Leben und ich habe mich gefühlt wie im Schleudergang.“

Sie habe es damals selbst nicht glauben und wahrhaben wollen, habe den Fehler bei sich gesucht: „Ich habe unter körperlicher und psychischer Gewalt gelitten. Und mir war das peinlich. Ich dachte, mit mir ist etwas nicht in Ordnung und ich müsste mich ‚besser benehmen‘.“

Palina Rojinski: „Ich bin kaum noch rausgegangen“

Währenddessen sei die Beziehung und das Verhalten ihres damaligen Partners immer schlimmer geworden: „Weil ich viele blaue Flecken und immer mal wieder sichtbare Zeichen hatte, bin ich kaum rausgegangen. Bei meinem großen Freundeskreis habe ich mich nicht mehr gemeldet und bin so gut wie abgetaucht.“

Einige Freundinnen aber hätten ihr in dieser „extrem schwierigen und auch gefährlichen Zeit“ geholfen. Sie habe damals sehr viel Angst gehabt, es jemandem zu sagen, sei dann aber doch noch glimpflich aus der Beziehung herausgekommen.

Rojinski betonte, ihr sei dieses Thema wichtig. Gewalt gegen Frauen kenne keine sozialen Grenzen, passiere auch in Häusern, von denen man es nicht denken würde. Sie wolle Mut machen und anderen Frauen zeigen, dass sie nicht allein sind. „Wir Frauen neigen dazu, die Schuld zuerst bei uns zu suchen. Leute, Mädels, das liegt nicht an uns, das liegt am Mann.“ Betroffene sollten sich an entsprechende Stellen wie die Fachstelle Lara in Berlin wenden oder zur Polizei gehen.

Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen wie Terre des Femmes oder Zonta International jedes Jahr zum 25. November Veranstaltungen, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen thematisiert wird.

Auch in Deutschland gibt es akuten Handlungsbedarf, wie die jährlichen Lagebilder zu häuslicher Gewalt und geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen zeigen. Beim letzten Lagebild war ein deutlicher Anstieg der Zahl frauenfeindlicher Straftaten im Jahr 2023 von 56,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gemeldet worden. Die Anzahl der Gewaltdelikte hatte sich gegenüber 2022 knapp verdoppelt. Am heutigen Freitag wird das neue Lagebild mit Zahlen zu 2024 vorgestellt.