Fußball

Neymar greift alles ab: Luxusautos, Privatjet – und ein Vermögen für jeden Saudi-Arabien-Post

Der brasilianische Ballkünstler folgt vielen seiner Kollegen: in die saudische Wüste. Nun kommen pikante Vertragsdetails an die Öffentlichkeit, die es in sich haben.

Hat gut lachen: Neymar spielt künftig in Saudi-Arabien Fußball.
Hat gut lachen: Neymar spielt künftig in Saudi-Arabien Fußball.Balkis Press/ABACA/Imago

Spektakuläre Spielertransfers nach Saudi-Arabien sind in diesem Sommer in aller Munde: Nachdem der Weltstar Cristiano Ronaldo sich schon im Winter vom saudischen Geld locken ließ, folgten ihm über ein Dutzend weitere Topspieler und -Trainer. Sadio Mané, Karim Benzema oder Steven Gerrard sind nur drei Beispiele.

Auch Neymar, der wohl beste brasilianische Fußballer des vergangenen Jahrzehnts, wird in Zukunft seine Senkel in der saudischen Wüste schnüren – und stellt gegenüber seinem neuen Arbeitgeber absurde Forderungen auf.

Und so beinhaltet der neue Deal zwischen dem 31-Jährigen und seinem Verein Al-Hilal Vertragsmodalitäten, die ihresgleichen suchen. Berichten zufolge wird Neymar eine riesige Villa im Luxusviertel von Riad beziehen. Sein neues Zuhause soll über 25 Schlafzimmer, ein 40-Meter-‚Schwimmbecken ‘und drei Saunen verfügen. Neymar habe gesagt, er wolle stets Familie und Freunde bei sich haben; ein Beherbergungsproblem dürften seine Gäste in Saudi-Arabien jedenfalls nicht bekommen.

Wie auf der arabischen Halbinsel üblich, werden sich mehrere Bedienstete (bei Neymar sollen es fünf sein) rund um die Uhr um das Haus kümmern – egal ob in der Küche, in den Wohnbereichen oder im Garten. Dabei prallt die Welt des Multimillionärs auf eine vielfach prekäre Situation der Angestellten, die in Riad, Katar, Dubai und Co. den wohlhabenden Menschen oft unter schwierigen Bedingungen das Leben erleichtern.

Neymar soll ein besonderes Faible für Luxuskarossen haben.
Neymar soll ein besonderes Faible für Luxuskarossen haben.PA Images/imago

Der Verein Al-Hilal legte für den Transfer-Coup noch einiges mehr drauf: So werden dem Olympiasieger von 2016 drei verschiedene Luxusautos in die Garage gestellt – ein Bentley Continental GT, ein Aston Martin DBX sowie ein Lamborghini Huracán. Die Autos kosten jeweils über 200.000 Euro. Darüber hinaus wird Neymar ein Fahrer zur Seite gestellt, der ihm 365 Tage im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung steht. „Verfahren wird sich Neymar in Riad sicherlich nicht“, spöttelt man in den sozialen Medien.

Neymars Vorliebe für Privatjets

Für weitere Reisen in die Heimat oder nach Europa steht ein Privatjet bereit. Diesen darf der Brasilianer mit seiner Familie und Freunden so oft nutzen, wie er will. Ein Leben zwischen Kerosin- und Spritschleudern – ein gefundenes Fressen für alle Klima-Kleber!

Wenn Neymar in seiner neuen Wahlheimat mal abseits der Spielvorbereitung ausgehen möchte oder eine Nacht im extravaganten Hotel verbringt, muss er sich nicht um die Rechnungen kümmern. Denn jegliche Restaurant- und Hotelrechnungen werden vom Verein Al-Hilal übernommen.

Richtig pikant wird es dann beim nächsten Vertragsdetail: Der ehemalige Paris- und Barcelona-Stürmer soll bis zu 500.000 Euro für jeden Beitrag und jede Story erhalten, die er auf seinen sozialen Netzwerken postet, wenn er darin Saudi-Arabien positiv erwähnt. Neymar hat derzeit über 212 Millionen Follower auf Instagram; auf X (ehemals Twitter) folgen ihm über 62 Millionen Menschen. In Zukunft kann man sich also auf Beiträge über die Gastfreundschaft der Saudis oder die schöne Landschaft der arabischen Halbinsel gefasst machen.

Bei all den Aspekten ist übrigens noch nicht das reguläre Gehalt Neymars mit einberechnet. Er soll in den kommenden zwei Jahren eine Summe von über 100 Millionen pro Jahr erhalten. Noch für seine Ururenkel sollte damit wohl gesorgt sein.

Kritik aus Europa und der Heimat

Nicht nur in Europa, sondern auch in seiner fußballverrückten Heimat wird der Brasilianer für den Wechsel heftig kritisiert. Das System Fußball sei kaputt, schreiben viele Nutzer. Der erst 31-Jährige, der noch einige Jahre auf allerhöchstem Niveau spielen könnte, habe sich mit seinem Transfer nun für das Geld und gegen den europäischen Spitzenfußball entschieden.

Auch auf Social Media kritisieren User den Wechsel. „Sportswashing wie es leibt und lebt“, heißt es, „in einem Land, das von Meinungsfreiheit und jeglichen Menschenrechten absolut nichts hält.“ In einem anderen Tweet wird an den Fall Khashoggi erinnert, der 2018 im saudi-arabischen Generalkonsulat in Istanbul getötet wurde.

Neymar scheinen die Vorwürfe egal zu sein. „Al-Hilal ist ein gigantischer Club mit fantastischen Fans und der beste in Asien. Das gibt mir das Gefühl, dass dies die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit für mich ist. Ich liebe es, zu gewinnen und Tore zu schießen und ich habe vor, das in Saudi-Arabien mit Al-Hilal fortzusetzen“, zitierte sein neuer Arbeitgeber den 31-Jährigen in einer Mitteilung. Er wolle eine neue Geschichte schreiben und die Liga in Saudi-Arabien habe „gewaltige Energie“. 

Dass im Durchschnitt nur um die 10.000 Zuschauer ins König-Fahd-Stadion kommen, das eigentlich eine Kapazität von 67.000 Plätzen hat, interessiert Neymar wahrscheinlich nicht. Am Sonntag wird er zum ersten Mal für seinen neuen Klub antreten – im Heimstadion geht es gegen Al-Fayha.