Es seien „Abgründe, die nur schwer auszuhalten sind“, so kommentierte der Hamburger Polizeipräsident. Es geht um die Verbrechen, die einem 20-jährigen deutsch-iranischen Staatsbürger und Hamburger zur Last gelegt werden, im Internet nannte er sich „White Tiger“.
Der Haftbefehl gegen diesen Mann umfasst 123 Straftaten, die dieser zwischen 2021 und 2023 begangen haben soll, darunter Mord in mittelbarer Täterschaft, sexueller Missbrauch von Kindern, Cybervergewaltigungen und die Anstiftung zu Suizidhandlungen Minderjähriger. Sie würden ein „unvorstellbares Maß an Verrohung und Unmenschlichkeit“ offenbaren. Der Beschuldigte wurde am Dienstag, dem 17. Juni, in der elterlichen Wohnung festgenommen.
Laut Bild-Zeitung steht auch der Verdacht im Raum, der Mann habe einen 13-jährigen Jungen so stark manipuliert, dass dieser sich vor seiner laufender Webcam erhängte. Vorsätzlich soll er psychisch kranke Kinder (11–15 Jahre) übers Internet gesucht, in Foren und Live-Chats angesprochen und über längere Zeiträume virtuell missbraucht und zu schweren Selbstverletzungen gezwungen haben. Von mindestens acht Opfern ist die Rede.
Laut NDR kam der Hinweis auf den Beschuldigten 2023 vom FBI, nach dem Suizid des Kindes in den USA: „Offenbar wurde der Junge durch psychische Manipulation und Drohungen von dem Hamburger in den Selbstmord getrieben. Dabei habe er sich sogar eines weiteren, schuldunfähigen Kindes als ‚Werkzeug‘ bedient, teilte die Polizei mit.“ Daraufhin habe das LKA Hamburg die Sonderkommission „Manticore“ eingerichtet.
Der Fall erinnert an den US-Amerikaner Bradley Cadenhead, der gerade eine 80-jährige Haftstrafe verbüßt. Mit 15, selbst gemobbt, hatte er „764“ gegründet – ein dezentralisiertes, international operierendes, „satanisches Online-Sextortion-Netzwerk, welches ideologisch der Order of Nine Angels nahesteht, einem satanischem, akzelerationistischem Terrornetzwerk“ (Wikipedia). Im Falle des Hamburgers und von Cadenhead geht es auch darum, ihre Taten zu dokumentieren. Diese Videos gelten als Trophäen.


