Stil

Luisa Neubauer im Statement-Kleid: Hier ist nicht das Klima das Problem

Beim Berliner Presseball am Wochenende stach die Klimaaktivistin schmerzhaft ins Auge mit ihrem Statement-Kleid. Wirkung: fraglich.

Hallo, da bin ich! Kam mit Botschaft und schlecht sitzendem Kleid: Klimaaktivistin Luisa Neubauer.
Hallo, da bin ich! Kam mit Botschaft und schlecht sitzendem Kleid: Klimaaktivistin Luisa Neubauer.dpa

Grundsätzlich ist es vollkommen in Ordnung, für das eigene Anliegen einzustehen, viele Prominente habe das schon getan. Die verstorbene Designerin Vivienne Westwood etwa warb für ein Umdenken in der Klimapolitik mit ihrer 1,5-Grad-Kollektion, die Zahl war ein Warnhinweis auf die Erderwärmung.

Auch Katharine Hamnett tat das in den 80er-Jahren mit ihren legendären Motto-Shirts, darauf Slogans wie „World Wide Nuclear Ban Now“. Eine klare Aussage, das Shirt ein Verkaufsschlager. So gesehen war Luisa Neubauer in bester Gesellschaft, als sie am Wochenende beim Berliner Presseball in einem Kleid erschien, das keine Fragen offenließ. Jedenfalls nicht in Bezug auf seine Botschaft: „Hot Hotter Dead“ stand dort weiß auf Schwarz und meinte die steigende Klimaerwärmung.

Das schlichte, zu tief sitzende schwarze Bustierkleid der Berliner Designerin Johanna Perret, Mitgründerin des Labels Perret Schaad, war dem Anliegen indes vielleicht nicht besonders förderlich. Irgendwie traurig hing es an Luisa Neubauer, die sich gemäß der Kleider-Botschaft auch zu keinem Lächeln hinreißen ließ, was konsequent ist, aber nicht besonders einnehmend. Immerhin ging es zu einer Tanzveranstaltung und nicht zum Orthopäden.

Bei dem Kleid soll es sich um ein Vintagekleid handeln, das die Designerin sozusagen auf Linie gebracht hat, und zwar inspiriert von „Vivienne Westwood, Jenny Holzer und Louise Bourgeois“. Ein bisschen mehr Effekt dieser Inspiration hätte man sich da schon gewünscht, zumal durch so große Frauen, die mit ihren Statements oft laut, meist aber auch subtiler daherkamen. Was kein Widerspruch ist.