LGBT

Amazon nicht mehr woke: Onlinehändler schafft Diversity-Richtlinien ab

Immer um ein freundliches Image bemüht, hat der Online-Gigant nun offenbar seine Richtlinien zum Schutz diverser Mitarbeiter-Gruppen abgeschafft.

Da war’s noch bunt: LGBT-Mitarbeiter des Versandhändlers fungierten unter dem Titel „Glamazon“ bei einer Pride Parade 2019.
Da war’s noch bunt: LGBT-Mitarbeiter des Versandhändlers fungierten unter dem Titel „Glamazon“ bei einer Pride Parade 2019.

Mit einem zwinkernden Smiley als Logo versucht der Onlinehändler Amazon seit Jahren, sich als familienfreundliches und diverses Unternehmen zu präsentieren. Die Firma von Jeff Bezos hat immer wieder betont, sich auch dem Schutz der Minderheiten zu verpflichten.

So warben noch im vergangenen Jahr LGBT-Mitglieder und Mitarbeiter des Konzerns unter dem Motto „#ProudToBeMe: Warum es bei Amazon normal ist, anders zu sein“ für die diverse Ausrichtung des Onlinehändlers.

Auch McDonald’s verabschiedete sich von der Diversität

Nun aber hat Amazon, offenbar ohne viel Aufhebens machen zu wollen, mehrere Richtlinien von seiner Website entfernt, die auf den Schutz von Arbeitnehmern abzielen, darunter „Solidaritäts“-Versprechen mit seinen schwarzen Mitarbeitern und Gesundheitsleistungen für Transgender-Arbeitnehmer, wie das Magazin Advocate unter Berufung auf die Washington Post berichtet.

Ebenfalls entfernt wurde laut Advocate die Zusage des Unternehmens, „auf US-Bundes- und Staatsebene an einer Gesetzgebung zu arbeiten“, das einen Antidiskriminierungsschutz für Transgender-Personen bieten würde. Eine Sprecherin des Konzerns kommentierte Amazons Entscheidung folgendermaßen: „Wir aktualisieren diese Seite von Zeit zu Zeit, um sicherzustellen, dass sie die Aktualisierungen widerspiegelt, die wir an verschiedenen Programmen und Stellen vorgenommen haben.“

Auch andere US-Unternehmen wie die Fast-Food-Kette McDonald’s oder der Motorrad-Hersteller Harley-Davidson haben ihre Diversity-Programme gestrichen. Meta-Chef Mark Zuckerberg indes kritisierte unterdessen unlängst in einem Interview, „was er als ‚kulturell kastrierte‘ Unternehmensumgebungen beschrieb, in denen traditionelle männliche Eigenschaften wie Aggressivität vermieden würden. Er argumentierte, dass Arbeitsplätze ein Gleichgewicht zwischen männlicher und weiblicher Energie benötigen, um erfolgreich zu sein“.