Wer am Samstagabend erstmal ins KaDeWe gegangen war, hatte alles richtig gemacht. Schließlich hatte das Kaufhaus just vor der offiziellen Gallery-Weekend-Sause von Gucci und BMW seine erste „Kitchen Party“ ausgerufen: Sämtliche Küchenbereiche in der siebten Etage waren geöffnet, den Köchinnen und Konditoren, Sushi-Meistern und Back-Künstlerinnen konnte beim Handwerk zugesehen und – natürlich – ordentlich zugelangt werden.
Von der obligatorischen Trüffelpasta bis zur japanischen Rindfleisch-Brühe-Kombi Shabu Shabu, von Austern, Kaviar und iberischem Schinken bis zu knusprigen Waffeln und fluffigsten Pancakes durfte alles probiert werden, was die Kaufhausküchen hergeben. Dazu gab’s Schampus, Musik – und das ganz eigene KaDeWe-Publikum.
Das Kaufhaus zeigte einmal mehr, dass es durchaus fähig ist, über den Genuss zu verbinden: Es ist eben lange nicht mehr nur die typische West-Berliner Gesellschaft, die sich in ihrem liebsten Luxustempel ein Stelldichein gibt. Auch ein hippes junges Publikum zieht das KaDeWe mittlerweile verlässlich an. Und so naschten am Samstagabend ab 19 Uhr neben Hoppegarten-Grand-Dame Tini Gräfin von Rothkirch und Konsorten auch TikTok-Stars wie Die Huepsche, Gazelle Vollhase und Vertreter der Elevator Boys von den weißen Kaufhaustellern.

Ein wirklich beeindruckendes Gelage, das die perfekte Basis für den weiteren Abend bot. Denn bei Gucci und BMW, die als Hauptsponsoren des Gallery Weekends knackige fünf Taximinuten vom KaDeWe entfernt ihre offizielle Party schmissen, war dann Schluss mit fester Nahrung: In den unteren Räumlichkeiten des ehemaligen Hotel Mondial auf dem Kurfürstendamm 47 wurde nur noch Flüssiges ausgeschenkt – dafür in rauen Mengen.

Recht so, schließlich tanzt es sich mit vollen Gläsern deutlich besser als mit vollen Mägen. Und das Tanzen klappte bei der Party wirklich gut: Kaum hatten die DJs Kikelomo, Cormac und Andy Butler, der mit seinem New Yorker Musikprojekt Hercules and Love Affair vor Jahren schon zum Szenestar geworden war, ordentlich aufgespielt, da füllte sich auch schon die Tanzfläche bis zum Bersten. Rausgehauen wurden Disco-Gassenhauer wie „You Bring On the Sun“ von Londonbeat, ein Garant der guten Laune.

Zwischen den mit Gucci-Logo-Stoffen bezogenen Lobbywänden im Erdgeschoss des Mondial ergoss sich eine ausgelassene Stimmung; die Gespräche drehten sich – so soll das sein – vor allem um das wenige Stunden zuvor bei Sprüth Magers, Esther Schipper, Galerie Judin und Co. Gesehene. Gekommen waren denn auch viele Vertreterinnen und Vertreter der Kunstwelt, darunter Anne Imhof im weißen Gucci-Anzug sowie der Pornografie-Collagen-Künstler Andrew Moncrief, der mit dem florentinischen Label bereits kooperiert hatte; auch Julia Stoschek, André Schlechtriem sowie Christian und Karen Boros waren dabei.
Keine Gucci-Party aber ohne Modevolk. Und so hatten auch Szenegrößen wie die Streetstyle-Ikone Veronika Heilbrunner im beigefarbenen Gucci-Zweireiher aus japanischer Seide oder der Stylist Julian Daynov, an dessen schmalem Handgelenk ein grünes Gucci-Täschchen baumelte, ihren Weg ins Ex-Hotel gefunden. Dazu gab’s reichlich Promis von Palina Rojinski bis zu Rabea Schif, von David Schuetter bis Riccardo Simonetti.





