Frau Rützel, wer hat Sie diese Woche wütend gemacht?
RTL. Ich bin ernstlich angesäuert, dass es nach der sensationellen Premiere im vergangenen Jahr keine Neuauflage des österlichen Passionspossenspiels gibt. „Die Passion“ mit Alexander Klaws in der Rolle des Heilands wurde zwar von vielen Menschen verlacht, für mich war es aber endlich wieder einmal ein echtes Spektakel, das sieht man im Fernsehen heute wirklich selten. Karfreitag ist außerdem mein liebster kirchlicher Feiertag, ich kann aus dem Stand mindestens drei Strophen von „O Haupt voll Blut und Wunden“ auswendig singen. Eine neue Ausgabe von „Die Passion“ hätte diesen Tag für mich final dornengekrönt. Da ich davon ausgehe, dass ich bei RTL jetzt etwas gut habe: Ich wünsche mir für nächstes Jahr Conchita Wurst in der Rolle des Jesus und Giovanni Zarrella als Petrus.
Vielleicht tröstet Sie ja die Vorfreude auf ein anderes Musikevent: Lang ist es ja nicht mehr hin zum Eurovision Song Contest im Mai.
Ich freue mich tatsächlich darauf, weil ich hochzufrieden mit „Lord of the Lost“, den deutschen Teilnehmern, bin. Ich studiere bereits Reaktion-Videos auf Youtube, um herauszufinden, wie ihr Beitrag in der ESC-Fancommunity ankommt. Allerdings scheint sich auch bei diesem Thema Unbill zusammenzubrauen: Ikke Hüftgold, der beim deutschen Vorentscheid ebenfalls mit einem Song angetreten war, postete am Donnerstag nämlich eine noch etwas kryptische Ankündigung in seiner Instagram-Story: Er hatte sich augenscheinlich über ein Interview mit Peter Urban geärgert, in der die ESC-Kommentatorenlegende Hüftgolds Beitrag als potenziell blamabel für Deutschland bezeichnet hatte. Der wiederum fragte nun also bei Instagram, ob Urban wohl im Auftrag des austragenden Fernsehsenders NDR gegen ihn nachtrete, und kündigte an, „die Wahrheit über den manipulierten ESC-Vorentscheid“ und über die „fragwürdigen Machenschaften“ einiger Verantwortlichen auspacken zu wollen. Leider erst nach Ostern, es bleibt dieses Jahr einfach ein enttäuschendes Fest.
P. Diddy plauderte vergangene Woche eine interessante Zahl aus: Angeblich muss der Rapper seinem Musikerkollegen Sting täglich 5000 Dollar dafür zahlen, dass er einst ein Sample des The-Police-Songs „Every Breath You Take“ für seinen Hit „I’ll Be Missing You“ verwendete.
Das fand ich auch interessant. Sting hatte zuvor in einem Interview einen niedrigeren Betrag genannt, ihm zufolge erhalte er von Diddy jeden Tag 2000 Dollar dafür, dass der den Police-Schnipsel 1997 in seiner Hommage an den Rapper Notorious B.I.G. nutzte. Und das tatsächlich bis an sein Lebensende. Diddy korrigierte die Zahl jetzt bei Twitter. Mir gefällt die Vorstellung, wie er jeden Tag missmutig schnaufend auf die Bank trottet, um seine Überweisung einzuwerfen, während Sting seinerseits bei seiner morgendlichen Tasse Kaffee jeden Tag genüsslich den Zahlungseingang überprüft. Man muss sich in dieser Welt kleine Illusionen bewahren, um halbwegs bei Laune zu bleiben.

Brad Pitt nährte vergangene Woche zumindest die Hoffnung, dass die Glanzmenschen des Showgeschäftes auch manchmal zu freundlichen Taten fähig sind: Er ließ einen 105-Jährigen mietfrei auf einem seiner Grundstücke leben.
Das erzählte jetzt zumindest seine ehemalige Nachbarin. Pitt soll demnach 1994 für 1,7 Millionen US-Dollar ein großzügiges Anwesen in Los Angeles erworben und dann nach und nach auch die Nachbargrundstücke dazugekauft haben. Auf einer dieser Immobilien lebte ein älterer Mann, der gerade Witwer geworden war. Laut besagter Nachbarin hatte Pitt ihm erlaubt, bis zu seinem Tod kostenlos in seinem Haus zu bleiben – dann habe der Mann aber „einfach ewig weitergelebt“, so die Frau: „Ich kann mir vorstellen, dass Brad sich dachte: Gut, er kann dort leben, bis er stirbt, was jederzeit eintreten könnte.“ Pitts Nachbar sei schließlich aber 105 Jahre alt geworden.
Was macht eigentlich Helene Fischer?
Ich hoffe, sie blockt schon mal die Ostertage 2024 in ihrem Kalender. Ich habe sie für die nächste „Passion“ als Muttergottes vorgesehen.


