Frau Rützel, wer hat Sie diese Woche wütend gemacht?
Joe Jonas, oder sein Team, oder wer auch immer auf die Unverschämtheitsidee kam, seine Trennung von Sophie Turner als ein wirklich schludrig geschnitztes Mitleidsmärchen zu erzählen: Der Sänger und die Schauspielerin verkündeten am Mittwoch auf ihren Instagram-Kanälen zwar, die Scheidung nach vier Jahren Ehe geschehe in gutem Einvernehmen. Zuvor aber hatte eine nicht namentlich genannte Quelle der Klatsch-Webseite TMZ den angeblichen Grund für die gescheiterte Beziehung zugeraunt: Joe bliebe gern zu Hause bei den Kindern, Sophie tingele derweil gern durch die Bars und fehle auf keiner Party.

So sehr ich Social Media manchmal dafür hasse, dass derlei angeblich gut informiert herausgequakter Quark dann sogleich tausendfach reproduziert wird, so sehr liebe ich dieselben Plattformen dafür, dass sie in guten Momenten genauso auch Menschen eine Bühne gibt, die derlei Schmierenkampagnen sachlich zerlegen können. Und in vorliegendem Fall beispielsweise als Antwort prompt Interviews von Sophie posten, in denen sie glaubhaft davon erzählt, wie gerne sie als eher introvertierte Person zu Hause auf dem Sofa anschimmelt – und diesen Aussagen eine Liste mit all den Konzertterminen gegenüberstellen, für die Jonas zwangsläufig sein angebliches Heimchendasein gern auch mal länger pausieren musste. Und selbst wenn Sophie Turner inzwischen öfters mal ausschweifend unterwegs wäre, finde ich es höchst fragwürdig, dass „diese Frau hat zu viel Spaß“ als plausibler Scheidungsgrund gelten soll.
Erscheint Ihnen nachvollziehbarer, warum der Bestsellerautor Stephen King fast von seiner Frau verlassen worden wäre? Wie er selbst nun erzählte, war er wohl ein bisschen zu begeistert von einem bestimmten Lied.
Und zwar von „Mambo No. 5“ von Lou Bega. Dem Rolling Stone erzählte King, ein Dance-Remix dieses Liedes habe ihn derart begeistert, dass er ihn immer und immer wieder zu Hause laufen ließ. „Noch einmal, und ich werde dich verdammt noch mal verlassen“, habe ihm seine Frau Tabitha schließlich gedroht. Ich finde das fair, denn das ist eine klare Ansage, mit der man arbeiten kann. Und King scheint sich ja noch rechtzeitig gefügt zu haben, denn die 1971 geschlossene Ehe der beiden besteht immer noch. Wobei ich als erfahrene Beziehungsberaterin grundsätzlich davon abraten würde, zwischenmenschliche Bande mittels Drohungen stabilisieren zu wollen.
Vielleicht stattdessen mit niedlichen Welpen? So wie Heidi Klum, die Ehemann Tom jetzt zwei Welpen zum Geburtstag schenkte. Das müsste Ihnen als Hundefreundin ja gefallen.
Leider nicht wirklich. Heidi Klum schrieb unter ihren Instagrampost von Tom mit seinen zwei wirklich ganz reizenden, schlappohrigen Welpen nämlich: „Wenn er dir sagt, er ist noch nicht bereit für einen neuen Welpen, und du ihm zwei schenkst“, und das finde ich ein ganz ungutes Signal. Zu Beginn dieses Jahres mussten sich Tom und sein Bruder Bill ja innerhalb von sehr kurzer Zeit gleich von drei Hunden verabschieden – vermutlich waren alle drei Tiere vergiftet worden. Dass man nach einer solchen Erfahrung erst einmal eine Weile braucht, um sich für einen neuen Hund öffnen zu können, kann ich gut verstehen. Ich wünsche Tom sehr, dass ihm die beiden Welpen die Trauer leichter machen. Ich fand die Vorstellung nur seltsam und nicht sehr romantisch: „Ich kann gerade noch keinen neuen Hund haben“ – „Okay, Schatz, hier hast du zwei!“ Die Namen der Neuzugänge im Klum-Kaulitz-Rudel sind aber unbestritten sehr originell: Die kleine Hündin heißt Uschi, der Rüde Jäger.
Was macht eigentlich Helene Fischer?
Sie trat diese Woche in Wien auf, und der Konzertkritik des Standard entnahm ich interessante Details zu ihrer Tour. Zum Beispiel die Information, dass man an ihrem Merchandise-Stand auch „blinkende Neonwürste, die den Namen Helene tragen“ kaufen konnte. Mit solchem Zubehör kriegt man mich ja immer, ich kaufe auf Konzerten den letzten Müll. Und das Schlussfazit des österreichischen Kollegen finde ich auch aufschlussreich: „Die Frisur hält.“
Die Fragen stellte Christian Seidl.


