Frau Rützel, wer hat Sie diese Woche wütend gemacht?
Heino, denn er wird auf seine alten Tage nun wirklich unnötig unangenehm. Erst schwang sich der 84-Jährige im Frühstücksfernsehen zum Sprachästheten auf und bekundete, allen Menschen, die gendern würden, habe man „ins Gehirn geschissen“, was nun wiederum eine Ausdrucksweise ist, die genau genommen auch nicht zu gesteigerter Sprachschönheit beiträgt. Außerdem beharrt er altersstarrsinnig darauf, in seinen Liedern weiterhin das Z-Wort verwenden zu wollen – was ist so schwer daran, einfach darauf zu verzichten, andere Menschen absichtlich zu verletzen?
Heino argumentiert über seinen Manager ja selbst, seine Lieder seien „Kulturgut“. Mein persönlicher Kulturbegriff ist ja wirklich überaus elastisch, aber nachdem Heino nun auch noch mit einem Ballermannsänger ein Lied aufgenommen hat, dessen Refrain verkündet, „Nutten, Koks und frische Erdbeeren, das ist alles, was wir lieben“, muss ich doch wirklich sagen: Weiß ich jetzt nicht, Digga. Vielleicht einfach mal bisschen zusammenreißen, so insgesamt.

Die Trennungsstreitigkeiten von Sophie Turner und Joe Jonas gingen vergangene Woche ebenfalls in eine neue Runde.
Zuerst einmal muss ich Sophie Turner für ihren ersten öffentlichen Auftritt nach der Trennung gratulieren: Sie traf sich mit Taylor Swift in New York zum Abendessen, was insofern ein starkes Signal ist, weil auch die Musikerin einmal mit Joe Jonas zusammen war: Ein lässiges Beispiel für Frauensolidarität, wenn es darauf ankommt.
Angeblich soll Jonas die Beziehung mit Swift beendet haben, indem er ihr eine 27 Sekunden lange Nachricht auf die Mailbox sprach, die beiden Frauen dürften also reichlich Gesprächsstoff gehabt haben. Außerdem forderte Sophie Turner ihren Ex gerichtlich dazu auf, die beiden gemeinsamen Kinder herauszugeben. Er behalte die zwei Töchter unrechtmäßig bei sich in New York und weigere sich, der Mutter ihre Pässe zu geben, damit die Kinder mit ihr in ihr Zuhause nach England zurückfliegen können.
Apropos England: Wie fanden Sie das womöglich von Barbie inspirierte rosa Outfit, mit dem Queen Camilla zum Staatsbesuch nach Frankreich einflog?
Ich fände es wirklich lustig, wenn Camilla mit ihrem Outfit auf eine der Kernbotschaften des Films anspielend die stumme Frage stellen würde, warum in unserer Welt überwiegend Männer die Machtpositionen besetzen. Noch amüsanter wäre es, wenn sie dies vorher mit der französischen Premierministerin Elisabeth Borne abgesprochen hätte; schließlich wählte die ein passend pinkfarbenes Outfit, als sie Charles III. und Camilla am Pariser Flughafen empfing.
Wahrscheinlicher ist, dass Camilla sich für Rosa entschied, um damit ihre verstorbene Schwiegermutter zu ehren: Auch Königin Elizabeth II. trug diese Farbe, als sie 2014 Frankreich besuchte. Persönlich fand ich ja Camillas sensationelles dunkelblaues Cape-Kleid viel stärker, das sie beim Staatsbankett trug und das sie wirklich majestätisch erscheinen ließ – natürlich von Dior und deswegen ganz knapp außerhalb meines Budgets, so gerne ich auch künftig bei relevanten Anlässen wie Honorarverhandlungen oder persönlichen Trennungsgesprächen in exakt diesem Outfit auflaufen würde.
Was macht eigentlich Helene Fischer?
Sie sitzt vermutlich gerade mit einer weißen Perserkatze auf dem Schoß an einem monströsen Schreibtisch und plottet ihre angestrebte Weltherrschaft. Der deutsche Rolling Stone erinnerte vergangene Woche nämlich an ein schönes Zitat, das der Oasis-Bruder Noel Gallagher vor Jahren zu Protokoll gab, als man ihm „Atemlos“ vorgespielt hatte. „Das ist furchtbar!“, befand er damals, und diese Art Musik sei hochgefährlich: „Sie bedroht heute die ganze Welt.“
Die Fragen stellte Christian Seidl.


