Die Woche auf dem Boulevard

Anja Rützels Kolumne: Geheimste Gemeingedanken

Elon Musk und Mark Zuckerberg verabreden sich zum Cage Fight, Emma Watson lässt ihr Kleid am Körper schweben: Das war die Woche auf dem Boulevard.

Wie haben Sie das gemacht, Miss Watson? Emma mit ihrem Bruder Alex.
Wie haben Sie das gemacht, Miss Watson? Emma mit ihrem Bruder Alex.Loewe

Frau Rützel, wer hat Sie diese Woche wütend gemacht?

Elon Musk und Mark Zuckerberg. Den beiden ist nämlich entgangen, dass die Welt gerade ein, zwei echte Probleme hat, weswegen sie versehentlich annehmen, wir hätten alle nichts Besseres zu tun, als ihre kindischen Gockeleien zu verfolgen. Nach einer Twitter-Möpperei, die davon entfacht wurde, dass Zuckerberg plant, eine Konkurrenz-Plattform zu Musks Impulskauf Twitter zu entwickeln, verabredeten sich nun beide zu einem Cage-Fight, also einem Kampf in einem Gitterkäfig. Musk forderte heraus, Zuckerberg nahm mit den Worten „Send Me Location“, „Schick mir den Ort“, an. Es gibt wirklich wenig Lächerlicheres als beleidigte Milliardäre.

Viel schöner wäre die Welt tatsächlich, wir könnten uns – statt mit solchen Albernheiten – nur noch mit den wirklich wichtigen Dingen beschäftigen. Zum Beispiel mit dem schwebenden Kleid von Emma Watson.

Ich ignoriere jetzt einfach mal Ihren schnippischen Unterton und sage: absolut. Es ist eine herrliche Auszeit fürs Gehirn, sich das Bild zu betrachten, das die Schauspielerin gerade auf Instagram postete. Darauf ist sie mit ihrem Bruder Alex und einer Flasche der Ginmarke zu sehen, die die Geschwister kürzlich zusammen auf den Markt gebracht haben. Watson trägt ein hellblaues Kleid des Luxuslabels Loewe, und das sieht tatsächlich aus, als würde es an ihrem Körper schweben. Natürlich dauerte es nicht lange bis zu den ersten Kommentaren mit Magie-Scherzchen, weil Watson in den „Harry Potter“-Filmen nun einmal die Zauberschülerin Hermine Granger spielt. Mich faszinierte an dem Geschwisterbild allerdings am meisten, dass Bruder Alex offenbar sein Hemd falsch zugeknöpft hatte. Gibt’s bestimmt auch einen Zauberspruch, der das fix richten kann.

Anja Rützel und Hund Juri
Anja Rützel und Hund JuriPrivat

Prinz Harry und Herzogin Meghan beendeten kürzlich vorzeitig ihre Zusammenarbeit mit der Podcast-Sparte von Spotify – beziehungsweise wahrscheinlich eher umgekehrt. Haben Sie schon Harrys Ideen für weitere Podcasts gesichtet, mit denen er dort groß rauskommen wollte?

Oh ja. Ich hatte ja schon hier und da mal angedeutet, dass ich den Exilroyal nicht unbedingt für den allerschlauesten Vertreter des britischen Königshauses halte, aber wenn diese Ideen von ihm stammen, übertrifft er selbst meine geheimsten Gemeingedanken. Besonders Bill Simmons, der Leiter der Abteilung für Podcast-Innovation bei Spotify, hatte Harry und Meghan ja bereits öffentlich als „Verdammte Abzocker“ bezeichnet und angedeutet, er habe ein wirklich wahnwitziges Zoom-Interview mit Harry geführt, in dem der ihm seine Ideen schmackhaft machen wollte. Nun wurde berichtet, der Prinz habe zum Beispiel einen Podcast über traumatische Erfahrungen in der Kindheit und ihre Folgen für das weitere Leben machen wollen – und sich als Gäste unter anderem Putin, Donald Trump und Mark Zuckerberg vorgestellt. Die Vorstellung, wie ausgerechnet Harry mit Putin, diesem gefährlichen Despoten, locker über dessen Krabbelzeit plaudert, ist einfach zu viel für mein durch die Hitze sowieso schon pochiertes Hirn.

Was macht eigentlich Helene Fischer?

Sie erholt sich hoffentlich gut von ihrem Trapez-Unfall, nach dem sie vergangene Woche ihr Konzert in Hannover abbrechen musste. Gute Besserung!

Die Fragen stellte Christian Seidl.


Anja Rützel ist freie Autorin und schreibt vor allem über Fernsehen und Tiere. Für die Berliner Zeitung am Wochenende beobachtet sie die wunderliche Welt der Promis.