Kriminalität

Bericht: Deutscher Terrorist Johannes Weinrich will in Haft bleiben

Johannes Weinrich war ein deutscher Terrorist. Inzwischen ist er ein Senior, sitzt aber weiterhin in Berlin in Haft. In die Freiheit will er offenbar nicht entlassen werden.

Zellen in der Justizvollzugsanstalt Tegel.
Zellen in der Justizvollzugsanstalt Tegel.Schleser/imago

Der Deutsche Terrorist Johannes Weinrich sitzt seit Jahren in Haft – und einem aktuellen Bericht zufolge will er dort auch bleiben. Laut der Bild hätte Weinrich bereits im Jahr 2022 in die Freiheit entlassen werden können.

Auch ein psychologisches Gutachten attestierte dem inzwischen 77-Jährigen offenbar zudem, nicht mehr gefährlich zu sein. Trotzdem lehnte er eine Entlassung aus der Berliner Justizvollzugsanstalt Tegel ab. Er bevorzuge demnach seine Zelle. Die genauen Beweggründe bleiben dabei allerdings im Dunkeln.

Weinrich war ursprünglich linksradikal

Weinrich schloss sich in den 1970er Jahren der linksradikalen Szene an und entwickelte sich zu einem führenden Mitglied terroristischer Netzwerke. Schließlich wurde er Vertrauter und rechte Hand des international bekannten Terroristen Carlos „der Schakal“–  bürgerlich Ilich Ramírez Sánchez – galt. Weinrich war maßgeblich an zahlreichen Anschlägen und terroristischen Aktionen beteiligt, die von Carlos’ Gruppe durchgeführt wurden. Die Aufträge kamen dabei von verschiedenen Staaten und Organisationen.

Weinrich war dabei, laut Experten, insbesondere für die Planung und logistische Umsetzung der Anschläge zuständig.

Terrorist Weinrich in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilt

Einer der bekanntesten Vorfälle, bei denen Weinrich eine Rolle spielte, war der Bombenanschlag auf das Hauptquartier von Radio Free Europe in München 1981, bei dem zahlreiche Menschen verletzt wurden. 1995 wurde Weinrich im Jemen festgenommen und in die Bundesrepublik ausgeliefert.

In Deutschland wurde Weinrich wegen mehrfachen Mordes, versuchten Mordes und der Beteiligung an terroristischen Anschlägen zu lebenslanger Haft verurteilt.

Weinrichs Rolle als Organisator und Drahtzieher von Anschlägen sowie seine Verbindung zu Carlos machten ihn im Vergleich zu einer Schlüsselfigur des internationalen Terrorismus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.