Der Kinderbuchautor und Illustrator Helme Heine ist tot. Er starb im Alter von 84 Jahren in seinem Haus in Neuseeland, wie sein Verlag Beltz & Gelberg dem Bayerischen Rundfunk bestätigte. Heine wurde vor allem durch sein Kinderbuch „Freunde“ aus dem Jahr 1982 bekannt, in dem eine Maus, ein Hahn und ein Schwein gemeinsam alle Höhen und Tiefen des Lebens meistern. Das Buch gilt als moderner Klassiker und wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt.
Insgesamt verkaufte Heine über 25 Millionen Bücher. Neben Kinderbüchern schrieb er auch Romane für Erwachsene, Hör- und Drehbücher, Filme und Theaterstücke. Außerdem war er als Bildhauer und Maler tätig.
Vom Auswanderer zum Erfolgsautor
Der gebürtige Berliner studierte zunächst Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre, entschied sich dann aber Mitte der 60er Jahre zur Auswanderung nach Südafrika. Dort arbeitete er zunächst in der Werbung, später als Regisseur und Schauspieler. „Afrika hat mir bewusst gemacht, dass man auch glücklich werden kann, ohne Reichtümer zu besitzen.“
In Südafrika entstand auch sein erstes Kinderbuch. Der Erfolg gab ihm recht: Bereits in den 80er Jahren reichte sein Ruhm bis in die USA. So kam es zur Zusammenarbeit mit dem Sänger Peter Maffay, für dessen Musical „Tabaluga“ Heine den berühmten grünen Drachen gestaltete. Angeblich war es die Schauspielerin Whoopi Goldberg, die Maffay auf Heine aufmerksam machte, weil ihr die ursprünglichen Illustrationen nicht gefielen.
Die Sommermonate verbrachte Heine regelmäßig in Oberbayern. Den Großteil des Jahres lebte er jedoch seit 30 Jahren mit seiner Frau, der Autorin Gisela von Radowitz, in einem Haus am Meer in Neuseeland - seinem „Paradies“, wie er es nannte. Dort ist Helme Heine nun im Alter von 84 Jahren gestorben. Mit ihm verliert die Kinderliteratur einen ihrer ganz Großen, der Generationen von jungen Lesern mit der Kraft der Freundschaft begeisterte.
