Kriegsdienst

Zahl der Kriegsdienstverweigerer bei der Bundeswehr hat sich verfünffacht

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine gibt es immer mehr Kriegsdienstverweigerer bei der Bundeswehr. Unter ihnen befinden sich auch Berufssoldaten. 

Bundeswehrsoldaten stehen auf einem Platz.
Bundeswehrsoldaten stehen auf einem Platz.Sina Schuldt/dpa

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat sich die Zahl der Anträge auf Kriegsdienstverweigerung bei der Bundeswehr verfünffacht. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor, die dem digitalen Medienhaus Table.Media am Freitag vorlag. Gingen bei der Bundeswehr im Jahr 2020 noch 142 und im Jahr 2021 insgesamt 209 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung ein, waren es im vergangenen Jahr 1123 Anträge.

Bis zum 30. April 2023 sind demnach sogar bereits 672 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung bei der Bundeswehr eingegangen. Unter den Antragstellern im Jahr 2022 waren 450 Ungediente, 438 Reservisten, 226 Zeitsoldaten, acht Berufssoldaten und ein freiwillig Dienstleistender.

Bei einer Teil- oder Generalmobilmachung im Spannungs- oder Verteidigungsfall könnten alle Männer ab 18 Jahren bis zur Vollendung des 59. Lebensjahres eingezogen werden. Wer den Kriegsdienst verweigert, kann zum zeitlich unbefristeten Zivildienst beordert werden.