Soziale Medien

„Wie eine unbeholfene Schülerin“: Baerbocks UN-Hometour-Video sorgt für Kopfschütteln

Mit einem neuen Video aus dem Hauptquartier der Vereinten Nationen zieht die ehemalige Bundesaußenministerin erneut die Häme der Social-Media-Nutzer auf sich.

USA, New York: Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen), Außenministerin, spricht bei der 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung.
USA, New York: Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen), Außenministerin, spricht bei der 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung.Michael Kappeler/dpa

Die ehemalige Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat in einem Video in den sozialen Medien erste Einblicke in ihren mutmaßlichen künftigen Job bei den Vereinten Nationen in New York gegeben. In dem Beitrag, der von ihrem Account und dem Account der deutschen Vertretung bei den UN gepostet wurde, führte Baerbock ihre Zuschauer durch ihren neuen Arbeitsplatz. Auch ihr Parodie-Account auf X teilte das Video. Hämische Kommentare ließen dort nicht lange auf sich warten.

In dem Video erläuterte Baerbock ihre Absicht, sich am 2. Juni zur Präsidentin der UN-Vollversammlung wählen zu lassen. Die Vollversammlung wählt dann die Präsidentin für die nächste Sitzungsperiode, die im September beginnt. Die Wahl der Grünen-Politikerin gilt als Formsache, einen Gegenkandidaten gibt es nicht.

Der Parodie-Account, der Baerbocks am Donnerstag veröffentlichtes Video am Sonntag teilte, schrieb dazu: „Hallo, ich bin Annalena von der Volker Right und ich habe in London studiert. Meine Hobbys sind Trampolinspringen, 140.000 Euro für Make-up ausgeben und Privatjets für den Klimaschutz nutzen. Stimmt ihr für mich?“. Baerbock hatte in der Vergangenheit in den sozialen Medien vielfach Kritik für ihren deutschen Akzent eingesteckt. Auch Berichte über ihre Ausgaben für Make-up sorgten in der Vergangenheit für Aufsehen.

Unter dem Video des Parodie-Accounts zeigten sich die Nutzerinnen und Nutzer erwartungsgemäß kritisch gegenüber der ehemaligen Außenministerin. „Nicht gerade die beste Werbung für diese Londoner Uni“, schreibt etwa ein User. Kritik an ihrem deutschen Akzent spiegelte sich auch in Kommentaren wie: „Jäs, ei wähl ju nott“ oder einem Einwurf wider, in dem Baerbock nahegelegt wird, zur Deutschen Bahn zu wechseln: „Die wichtigste Voraussetzung besitzt sie: Sie kann ‚Sänk you for tävellink wis Deutsche Bahn‘ fehlerfrei aufsagen“. Auch über Baerbocks Gangart amüsiert sich ein User: „Der Gang alleine bringt mich zum Schmunzeln.“ Ein anderer Nutzer resümiert: „Sie wirkt immer wie eine unbeholfene Schülerin, die mal Diplomatie spielen möchte.“

Auch unter dem Originalpost sorgte das Video offenbar für harsche Kritik. Die deutsche UN-Vertretung schloss die Kommentarfunktion und schrieb dazu: „Wir begrüßen Ihre Kommentare und Beiträge und freuen uns auf einen regen Dialog. Wir bitten Sie, sich an unsere Netiquette zu halten (...). Wir behalten uns das Recht vor, Beiträge, die gegen diese Regeln verstoßen, zu löschen oder zu melden, ohne notwendigerweise die Gründe dafür zu nennen. Dieser Beitrag wurde für weitere Kommentare geschlossen.“

Baerbock verteidigte sich in Vorstellungsrede gegen Kritik aus Russland

Bei ihrer Vorstellungsrede am Donnerstag in New York, hatte sich Baerbock derweil gegen Kritik aus Russland verteidigt. Der stellvertretende russische UN-Botschafter, Dmitri Poljanski hatte Baerbock zuvor bei der Vorstellung ihrer Prioritäten „eklatante Voreingenommenheit“ und Unkenntnis vorgeworfen. Ihre Nominierung sei ein „Schlag ins Gesicht“. Unter anderem wiederholte er auch die Behauptung, Baerbock sei „stolz auf ihren Großvater, der bei der SS diente“. Die Grünen-Politikerin entgegnete, wer Geschichte zitieren wolle, müsse das korrekt tun. Die Aussagen über ihren Großvater seien falsch. Baerbock spricht offen über ihren Großvater, der Offizier der Wehrmacht im Einsatz an der Ostfront war.

Baerbock betonte in New York weiter, dass sie in der Rolle als Präsidentin der Vollversammlung zwar ihre nationale Identität nicht leugnen werde, doch als Vermittlerin für alle 193 Mitgliedsstaaten auftreten wolle.

Baerbock hatte sich als scheidende Außenministerin die Kandidatur für die Präsidentschaft der UN-Vollversammlung gesichert, während eine bereits von der Bundesregierung vorgeschlagene Bewerberin aus dem Auswärtigen Amt nicht zum Zuge kam. Dieses Vorgehen hatte für scharfe Kritik gesorgt. (mit dpa)


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