Ukraine-Krieg

Selenskyj in London: Wiederaufbau der Ukraine bedeutet ideologischen Sieg

Selenskyj bat am Mittwoch um Spenden, für eine „Wiederherstellung normaler Lebensverhältnisse“. Mehrere Länder versprachen Finanzhilfen dafür. 

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine bittet erneut um wirtschaftliche Hilfen für sein Land.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine bittet erneut um wirtschaftliche Hilfen für sein Land.Ukrainian Presidential Press Office/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betrachtet eine Wiederherstellung normaler Lebensverhältnisse in der Ukraine als „ideologischen Sieg“ über Russland. Das sagte Selenskyj am Mittwoch bei einer Wiederaufbaukonferenz für sein Land in London. Die Augen der Welt seien darauf gerichtet, ob dies der Ukraine mithilfe der Verbündeten gelingen werde. Die Freiheit müsse siegen, sagte Selenskyj, der per Videolink zugeschaltet war.

Zuvor hatten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Außenminister Antony Blinken in ihren Reden die Reformbemühungen des Landes gelobt und die fortwährende Unterstützung der EU und der USA zugesagt.

USA will Ukraine mit weiteren 1,3 Milliarden Dollar helfen

Bei der Ukraine Recovery Conference am Mittwoch und Donnerstag in der britischen Hauptstadt sollen die Fundamente für den Wiederaufbau des Landes gelegt werden. Im Fokus steht dabei, wie privatwirtschaftliche Unternehmen dazu ermutigt werden können, in dem vom russischen Angriffskrieg gebeutelten Land zu investieren.

Die USA kündigten am Mittwoch bei der Konferenz an, die ukrainische Wirtschaft mit weiteren 1,3 Milliarden US-Dollar (1,19 Milliarden Euro) zu unterstützen. „Während Russland mit der Zerstörung weitermacht, sind wir hier, um der Ukraine beim Wiederaufbau zu helfen“, sagte US-Außenminister Antony Blinken. Auch Deutschland sagte weitere Hilfen zu.

Rund die Hälfte der neuen US-Wirtschaftshilfen (520 Millionen US-Dollar) sollen Blinken zufolge in den Wiederaufbau der zerstörten Energieinfrastruktur fließen. Der restliche Teil der Summe solle in die Modernisierung von Eisenbahnnetzen, Brücken, Grenzen und „wichtiger Infrastruktur, die das Land mit Europa verbindet“ fließen, sagte der Außenminister.

Auch Entwicklungsministerin bei Wiederaufbau-Konferenz

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte der Ukraine für dieses Jahr weitere 381 Millionen Euro an humanitärer Hilfe zu. „Beim Wiederaufbau geht es um Geld“, sagte sie in London. Allerdings wolle Deutschland auch vor Ort die Zukunft der Ukraine mitgestalten und beim Ausbau grüner Energien unterstützen. Zudem sollten Unternehmen ermutigt werden, in der Ukraine zu investieren, sagte Baerbock.

Neben der Außenministerin nimmt auch Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) an dem internationalen Treffen in London teil. Eine weitere Konferenz für den Wiederaufbau der Ukraine soll im kommenden Jahr in Deutschland stattfinden.