Politik

Wieder ausgeladen: Hans-Georg Maaßen sollte im Abgeordnetenhaus über Rechtsextremismus sprechen

Der ehemalige Verfassungsschutz-Chef soll im Berliner Parlament über Rechtsextremismus sprechen. Doch die Fraktionen sperren sich dagegen.

Hans-Georg Maaßen ist der Bundesvorsitzende der Werteunion.
Hans-Georg Maaßen ist der Bundesvorsitzende der Werteunion.Michael Reichel/dpa

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat den ehemaligen Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, ausgeladen. Wie Maaßen in einem Beitrag auf der Plattform X erklärte, sollte er am kommenden Montag als Experte zu einer Anhörung über einen Antrag der Grünen zu einer „Gesamtstrategie gegen Rechtsextremismus“ geladen werden.

„Soeben erhielt ich meine Ausladung. Die linke Mehrheit des Abgeordnetenhauses hat meine Ausladung verlangt. Man will wohl nur linke oder scheinkonservative Experten hören“, so Maaßen.

Der Politiker teilte ein Foto von dem Schreiben, in dem es heißt, „dass die Fraktionen nachdem sie über Ihre Benennung informiert wurden, der Einladung mehrheitlich widersprochen haben“. Eingeladen wurde Maaßen vom Vorsitzenden des Ausschusses für Innere Sicherheit und Ordnung des Abgeordnetenhauses, Florian Dörstelmann (SPD).

Maaßen stand wegen Aussagen als Verfassungsschutz-Chef in der Kritik

Maaßen war von August 2012 bis November 2018 Chef des Verfassungsschutzes. Für Kritik sorgte Maaßen 2018, als er Zweifel daran äußerte, dass es während Ausschreitungen in Chemnitz zu „Hetzjagden“ auf ausländisch aussehende Menschen gekommen sei. Dem Verfassungsschutz lägen „keine belastbaren Informationen darüber vor, dass solche Hetzjagden stattgefunden haben“, so Maaßen damals. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden widersprach Maaßen. Die SPD forderte daraufhin, Maaßen als Chef des Verfassungsschutzes abzusetzen, er wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

Im Jahr 2023 forderten CDU-Politiker einen Pateiausschluss Maaßens, da dieser in einem Tweet behauptete, „die treibenden Kräfte im politischen-medialen Raum“ hätten als „Stoßrichtung“ einen „eliminatorischen Rassismus gegen Weiße“ und den „brennenden Wunsch, dass Deutschland verrecken möge“. Weiter sprach er in einem Interview von der „grün-roten-Rassenlehre“. Gegen Maaßen wurde ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet, was abgelehnt wurde. Maaßen trat 2024 selbst aus der CDU aus, seit der Gründung der Werteunion als Partei ist er der Parteivorsitzende.

Im selben Jahr klagte Maaßen gegen seine ehemalige Behörde, den Verfassungsschutz. Er wollte verhindern, dass das Bundesamt Daten zu seinem ehemaligen Präsidenten im Informationssystem der Behörde im Bereich Rechtsextremismus speichert.