Das Sturmtief „Poly“ fegt am Mittwoch über Deutschland hinweg, weite Teile Norddeutschlands sind von Orkanböen betroffen. In Rhede (Niedersachsen) wurde eine Fußgängerin von einem entwurzelten Baum erschlagen. Der Deutsche Wetterdienst ruft in der Region dazu auf, auf unnötige Autofahrten zu verzichten und windanfällige Gegenstände zu sichern. Die Unwetterwarnung gilt bis voraussichtlich 20 Uhr am Abend.
Der Sturm bringt an den Küsten Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde mit sich. „Das ist für einen Sommersturm schon wirklich extrem“, sagte ein DWD-Meteorologe.
Das Unwetter führt auch zu Beeinträchtigungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn. Betroffen sind derzeit Verbindungen in die Niederlande, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Demnach fallen ICE-Züge zwischen Frankfurt und Amsterdam über Köln aktuell aus. Auch Intercity-Züge zwischen Berlin und Amsterdam über Hannover sind betroffen und verkehren derzeit nur zwischen Berlin und Bad Bentheim.
+++UPDATE+++#Poly
— Deutsche Bahn Verkehrsmeldungen (@DB_Info) July 5, 2023
Einschränkungen Richtung Niederlande dauern an.
IC-Züge #Leipzig - #Hannover - #Bremen - #Norddeich fahren nur zwischen Leipzig und Bremen.
IC-Züge #Koblenz - #Köln - #Münster - Norddeich verkehren auf dem gesamten Laufweg nicht. https://t.co/rvdh3Ociw8
„Poly“ sorgte für massive Behinderungen in den Niederlanden – eine Tote
Sturmtief „Poly“ führte auch in den Niederlanden am Mittwoch zu massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens. In der Nordhälfte des Landes wurde der Bahnverkehr eingestellt, einige Autobahnen waren gesperrt, Schulen und Parks teils geschlossen und in einigen Städten blieben die Busse in den Depots. Vielfach musste die Feuerwehr wegen umgestürzter Bäume ausrücken, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender NOS. In Haarlem kam eine 51 Jahre alte Frau ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte.
Der Wetterdienst erwartete Windgeschwindigkeiten von 100 bis 120 Kilometern pro Stunde, im Norden galt die Warnstufe Rot und es wurde vor umstürzenden Bäumen und herumfliegenden Gegenständen gewarnt. Die Verkehrsbehörden warnten auch vor Fahrten auf den Autobahnen, dort wurden bereits umgewehte Lastwagen und auf die Fahrspuren gestürzte Bäume gemeldet. Auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol kam es zu starken Behinderungen. Zwischen 9 und 16 Uhr sei nur ein eingeschränkter Flugverkehr möglich, teilte der Flughafen mit. Verspätungen und Ausfälle seien zu erwarten. Mindestens 400 Flüge fielen aus.
Berlin: Amtliche Warnung vor Windböen und starkem Gewitter bis 20 Uhr
In Berlin ist es derweil wechselhaft. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, sind demnach Gewitter und Regen möglich. Der DWD gab eine amtliche Warnung vor Windböen heraus, die bis 20 Uhr gelten soll. Eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter wurde wieder aufgehoben.



