Weihnachten rückt näher – und Schnee in die Ferne. Die Hoffnung auf verschneite Feiertage in der Region Berlin-Brandenburg wird wohl enttäuscht werden. Nach Ansicht von Roland Vögtlin vom ARD-Wetterkompetenzzentrum seien die Aussichten auf weiße Weihnachten „mit einem Wort gesagt: sehr schlecht“.
Es soll in den kommenden Tagen überwiegend mild sein. Ab Donnerstag steigen die Temperaturen bis auf 10 Grad, bevor es zu den Feiertagen wieder etwas kühler wird. Dennoch liegen die erwarteten Tagestemperaturen über dem Gefrierpunkt. Niederschlag ist kaum in Sicht: Lediglich zum Wochenende könnte es bei leichter Bewölkung vereinzelt ein paar Regentropfen geben, erklärt Vögtlin gegenüber dem RBB.
Auch in den Feiertagen rechnet der Meteorologe mit bewölktem, aber trockenem Wetter. „Zumindest von den Temperaturen her hat man ein weihnachtliches Gefühl, nur Schnee wird es wohl nicht geben, weil einfach der Niederschlag fehlt.“ Der letzte Winter mit einer geschlossenen Schneedecke an Weihnachten liegt bereits 15 Jahre zurück – 2010 registrierten Meteorologen zuletzt weiße Weihnachten in der Region.
„Winter werden insgesamt eher milder“
„Auch bedingt durch den Klimawandel werden die Winter insgesamt eher milder“, so der Meteorologe. Damit sinken die Chancen auf Schnee zu Weihnachten weiter. Doch auch früher waren die Aussichten auf weiße Weihnachten gering, wie Vögtlin erläutert: „Es gab dieses berühmte Weihnachtstauwetter ja oftmals.“ Die Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke über die Feiertage schätzt er auf lediglich 10 bis 20 Prozent.
Nach meteorologischer Definition gilt eine Schneedecke erst, wenn an mindestens drei Tagen ein Zentimeter Schnee liegt – ein seltenes Ereignis in der Region. „Soweit die Modelle reichen, ist bis Ende nächster Woche kein Schnee in Sicht“, so Vögtlin. Stattdessen erwartet Berlin und Brandenburg eine insgesamt eher trockene Periode mit gelegentlichen, leichten Niederschlägen.
Wer also auf Schnee an Heiligabend hofft, muss sich weiter in Geduld üben – oder auf Hollywood-Filme zurückgreifen, in denen weiße Weihnachten regelmäßiger vorkommen als in der Realität.
