Wetter am Freitag

Warnung vor Glätte bis Samstag in Berlin: Viele Verletzte in Charité und UKB

Die Straßen und Gehwege in Berlin werden auch am Samstagmorgen spiegelglatt sein. Die Ärzte im Unfallkrankenhaus und in der Charité hatten mit gestürzten Patienten schon viel zu tun. 

Auch am Freitag ist es auf den Berliner Straßen und Gehwegen sehr glatt. Die Warnung wurde bis Samstag verlängert.
Auch am Freitag ist es auf den Berliner Straßen und Gehwegen sehr glatt. Die Warnung wurde bis Samstag verlängert.Marcus Brandt/dpa

Gefährlich glatte Straßen und Gehwege machen vielen Berlinern immer noch das Leben schwer. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Freitag in Berlin und Brandenburg zunächst vor „markanter Glätte“ gewarnt. Später bestand noch eine Warnung der Stufe 1 vor Glätte. Diese Warnung hält bis zum Samstagmorgen, 10 Uhr, an. Am Wochenende wird es nach dem Dauerfrost etwas wärmer.

Viele Menschen in Berlin waren wegen der glatten Bürgersteige und Straßen gestürzt und haben sich verletzt. Das Unfallkrankenhaus in Berlin versorgte seit Donnerstagabend etwa 100 Glätte-Verletzte. Viele hätten sich Hand- und Sprunggelenke gebrochen, teilte das Unfallkrankenhaus auf X mit.

Charité: Die ganze Nacht operierten die Ärzte Gestürzte

Wie die Charité in Berlin am Freitag ebenfalls auf X schreibt, operierten die Mediziner die ganze Nacht hindurch, teils in zwei OP-Sälen gleichzeitig. Seit Donnerstagabend seien wegen des Blitzeises 39 Patientinnen und Patienten mit dringlichen Operationen dazu gekommen, schrieb die Charité bei der Plattform X. Insgesamt seien mehr als 80 Menschen nach Stürzen versorgt worden, vor allem mit Brüchen, Verrenkungen und Sehnenrissen.

Die Mediziner empfehlen den sogenannten Pinguingang, um Glätte-Unfällen vorzubeugen: Um sicher auf Eis zu gehen, sollte der Körperschwerpunkt immer genau über dem vorderen Bein ausgerichtet sein. Der Fuß setzt mit ganzer Sohle auf. Die Schritte sind klein und langsam.

Wetter in Berlin: Samstag soll es Plusgrade geben

Viel mehr Patienten wurden es am Freitagabend aber nicht. Laut der Polizei war die Einsatzlage auf den Straßen nicht auffällig. Es seien aber mehr Fußgänger hingefallen und verletzt worden als sonst, hieß es von der Feuerwehr am Freitagnachmittag. Die Einsatzlage ist nach dem Ausnahmezustand am Donnerstag wieder normal, sagte ein Feuerwehrsprecher.  „Die Menschen haben sich im Vergleich zum Vortag besser auf die Wetterlage eingestellt. Die Gehwege sind gestreut.“  

Am Freitagmittag hatte die Berliner Feuerwehr noch auf X geschrieben, die Glatteisgefahr in der Hauptstadt bestehe weiterhin. Hilfsorganisationen würden im Rettungsdienst unterstützen und Notfallkrankentransportwagen einsetzen.

Bereits am Donnerstagabend war es auf den Straßen und Gehwegen in Berlin außerordentlich glatt – es hatte Eisregen gegeben. Gegen 17.30 Uhr rief die Berliner Feuerwehr den Ausnahmezustand aus, alle verfügbaren Rettungswagen seien besetzt. Nach Angaben eines Sprechers registrierten die Einsatzkräfte bis Donnerstagabend, 20 Uhr, etwa 300 zusätzliche Rettungseinsätze, die mit der Glätte zu tun hatten – darunter viele Stürze. Nach 21 Uhr hatte sich die Lage wieder etwas beruhigt. Der Ausnahmezustand wurde gegen 0 Uhr aufgehoben.

In der Nacht zum Samstag besteht erneut gebietsweise Glatteisgefahr. Die Temperaturen sinken auf maximal 0 bis minus 2 Grad. Am Samstag sind Plus-Temperaturen angesagt. Es wird etwas milder bei 2 bis 4 Grad. Leichter Regen ist möglich. Auch am Sonntag steigt das Thermometer über den Gefrierpunkt.