Berlin war im ersten Halbjahr für weniger Touristen attraktiv als im Vorjahr. Nach Angaben des Amts für Statistik besuchten in den ersten sechs Monaten rund 5,9 Millionen Menschen die Hauptstadt, ein Rückgang um 1,8 Prozent im Vergleich zu 2024. Auch bei den Übernachtungen gab es ein Minus: Die Hotels und Pensionen zählten etwa 13,9 Millionen Übernachtungen, knapp drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Hauptgrund dafür sei die Fußball-Europameisterschaft gewesen, die im Juni 2024 vor allem aus dem Ausland viele Besucherinnen und Besucher angelockt hätte, sagte Christian Tänzler, Sprecher der Tourismus-Gesellschaft Visit Berlin. Ein weiterer Grund sei die mangelhafte Anbindung vor allem ans außereuropäische Ausland am Hauptstadtflughafen BER. Hinzu kamen Tänzler zufolge hohe Standortgebühren, die die Flugreisen teurer machten und die Nachfrage zuletzt gedämpft hätten. Dies sei ein Problem, das alle deutschen Flughäfen betreffe.
Einige Länder mit deutlichen Zuwächsen
Gleichwohl gab es auch einige Länder, aus denen ein deutlicher Touristen-Zuwachs verzeichnet wurde. So ging die Zahl der aus den USA stammenden Besucher im ersten Halbjahr um 4,1 Prozent nach oben. Es ist nach Großbritannien das Land mit den meisten Berlin-Touristen und -Übernachtungen. Rund drei Viertel der ausländischen Gäste kommen derweil aus EU-Ländern. Unter ihnen sind die Niederlande das wichtigste Herkunftsland.
Auffällig ist zudem die Entwicklung bei Touristen aus der Volksrepublik China. Mit mehr als 42.000 Gästen spielt das Land für den Berliner Tourismus zwar noch keine dominante Rolle. Allerdings waren das fast 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei den Übernachtungen ging die Zahl fast ebenso stark um rund 27 Prozent nach oben.


