Wirtschaft

Weltweit größter Autozulieferer: Bosch streicht etwa 13.000 Stellen

Bosch muss 2,5 Milliarden Euro einsparen und kürzt Stellen in der größten Sparte. „Robert Bosch würde im Grabe rotieren!“, kritisiert die IG Metall den Abbau.

Bosch muss Milliarden einsparen.
Bosch muss Milliarden einsparen.Bernd Weißbrod/dpa

Der Autozulieferer Bosch steht offenbar vor einem massiven Abbau von Stellen. Etwa 13.000 Arbeitsplätze sollen nach Angaben des Unternehmens wegfallen. Das Handelsblatt hatte zuvor berichtet, dass eine „fünfstellige Zahl“ von Arbeitsplätzen zusätzlich gestrichen werden soll. Zuletzt hatte der Arbeitsdirektor Stefan Grosch angekündigt, dass der Konzern 2,5 Milliarden Euro einsparen muss. 

Die Arbeitsplätze würden „insbesondere an den deutschen Mobility-Standorten“, also der Autozuliefersparte, gestrichen, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. „Die Zeiträume für die erforderlichen Anpassungen sind unterschiedlich und reichen bis Ende 2030.“

IG-Metall-Chefin: „Robert Bosch würde im Grabe rotieren!“

Der Abbau würde damit über die im Vorjahr angekündigten 9000 Stellen in Deutschland deutlich hinausgehen. Bosch musste bereits 2024 weltweit viele Stellen abbauen – darunter 4500 in Deutschland. Die Mobilitätssparte war zum Jahresende 2024 Boschs größter Bereich mit einem Anteil von fast zwei Dritteln am Konzernumsatz von 90,3 Milliarden Euro.

Die Gewerkschaft IG Metall hat unterdessen mit heftiger Kritik auf die Kürzungen reagiert und kündigte Widerstand an. „Nach Ihren jüngsten Ankündigungen würde Robert Bosch im Grab rotieren!“, warf Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, dem Management des Unternehmens in einer Mitteilung vor.

„Sie treten die Werte mit Füßen, die Bosch erfolgreich gemacht haben: Zuverlässigkeit, Verantwortung und ein faires Miteinander.“ Neben den „vielen Tausend Beschäftigten von Bosch, die ihren Arbeitsplatz verlieren“ und deren Familien gehe es auch um „Regionen, die Perspektive, Kaufkraft und Steuereinnahmen verlieren“, sowie den Industriestandort als Ganzes, teilte die IG Metall weiter mit.

Neben Autoteilen stellt das Stiftungsunternehmen auch Hausgeräte, Elektrowerkzeuge, Industrie- und Gebäudetechnik her. Mit ihrer Automobilsparte, die im Jahr 2020 für 59 Prozent des Konzernumsatzes verantwortlich war, ist die Robert Bosch GmbH der weltweit größte Automobilzulieferer. Das Unternehmen hatte im Jahr 2023 in Deutschland rund 134.200 Mitarbeiter und erzielte deutschlandweit einen Umsatz von 18,9 Milliarden Euro. Insgesamt hat die Robert Bosch GmbH 468 Tochter- und Regionalgesellschaften in 60 Ländern.