Nach dem Tod einer Hamburger Familie in der Türkei ist ein weiterer Tourist aus Deutschland in Istanbul gestorben, wie mehrere türkische Medien berichten. Demnach war Gürhan T. am Montag wegen einer Messe nach Istanbul gereist. Zwei Tage später klagte er jedoch über Atemnot und Schweißausbrüche und wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er kurze Zeit später verstarb.
Gürhan T. habe zuvor in verschiedenen Restaurants im Stadtteil Fatih gegessen, berichtete die türkische Nachrichtenagentur DHA. Kriminaltechniker untersuchten dem Bericht zufolge das Hotel und auch das Krankenhaus. Der Hotelbesitzer gab zudem an, dass das Hotel zuletzt etwa ein Jahr zuvor mit Pestiziden behandelt worden war.
Einem Bericht der Zeitung Habertürk zufolge diagnostizierten die Ärzte als Todesursache einen Herzinfarkt. Der Leichnam wurde dem Institut für Rechtsmedizin übergeben, wo nun die genaue Todesursache durch eine Autopsie ermittelt werden soll.
Istanbul: Weitere Touristen in Krankenhaus behandelt
Die Polizei führte laut DHA außerdem in einem Hotel Untersuchungen durch, in dem zwei Geschwister aus den Niederlanden übernachteten, die mit Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung in ein Krankenhaus gebracht wurden. Auch sie gaben demnach an, an verschiedenen Orten in Fatih gegessen und getrunken zu haben. Während eines von ihnen das Krankenhaus bereits verlassen konnte, wird die andere Person noch behandelt.
Am 12. November war eine vierköpfige Familie aus Hamburg während eines Urlaubs in der Türkei zunächst erkrankt. Die beiden Kinder – im Alter von sechs und drei Jahren – starben am darauffolgenden Tag. Die Mutter starb kurz nach ihnen am 14. November im Istanbuler Taksim-Krankenhaus und der Vater schließlich drei Tage später am 17. November.
Während zunächst eine Lebensmittelvergiftung als Ursache vermutet wurde, konzentrieren sich die Behörden laut Medienberichten nun auf die hochtoxische Chemikalie Aluminiumphosphid als wahrscheinliche Todesursache.
Vorläufige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine zur Schädlingsbekämpfung verwendete Chemikalie, die Aluminiumphosphid enthält, möglicherweise durch ein Lüftungssystem im Badezimmer aus einem Nachbarzimmer, das zuvor behandelt worden war, in das Zimmer der Familie eingedrungen war. Mehrere Personen, darunter Hotelmitarbeiter und Angestellte des Schädlingsbekämpfungsunternehmens, wurden in diesem Zusammenhang laut der Hurriyet Daily News in Gewahrsam genommen.

