Bundeswehr

Wehrbeauftragter Otte: Musterung als „kostenfreier Fitnesstest“

Der Wehrbeauftragte Henning Otte will die Musterung zu einem positiven Erlebnis machen. „Auch in Deutschland sollte die Musterung als Service angeboten werden.“

Der Wehrbeauftragte Otte will die Musterung als Service anbieten – „quasi als kostenfreier staatlicher Fitnesstest.“
Der Wehrbeauftragte Otte will die Musterung als Service anbieten – „quasi als kostenfreier staatlicher Fitnesstest.“Anatolii Lysianskyi/Ukrainian 12

In der Debatte um die Ausgestaltung des neuen Wehrdienstes hat sich der Wehrbeauftragte des Bundestages, Henning Otte, dafür ausgesprochen, die Musterung zu einer positiven Erfahrung zu machen.

„In Schweden habe ich vor Ort gesehen, wie es gut gelingen kann. Dort werden junge Menschen in hellen, freundlichen Räumen von kompetenten Personalexperten auch zu einem persönlichen Beratungsgespräch willkommen geheißen“, sagte Otte der Rheinischen Post.

„Auch in Deutschland sollte die Musterung als Service angeboten werden – quasi als kostenfreier staatlicher Fitnesstest.“ Die körperliche Untersuchung könne auch ein Beitrag zur öffentlichen Gesundheitsfürsorge sein, so der CDU-Politiker.

„Verunsicherung muss in Vertrauen und Verlässlichkeit umgemünzt werden“

„Statt düstere Bilder von Zwang und Lotteriepech in Kreiswehrersatzämtern zu zeichnen, sollten wir die Chancen in den Blick nehmen“, mahnte der Wehrbeauftragte.

Er forderte Union und SPD zu einer schnellen Einigung auf. „Als Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages ermutige ich die Regierungskoalition, jetzt schnell und gründlich ein verlässliches Modell zu finden. Die Erwartungshaltung in der Truppe und der gesamten Gesellschaft ist groß“, sagte Otte. Verunsicherung müsse „umgemünzt werden in Vertrauen und Verlässlichkeit“.

Die Gespräche der Koalition über die strittigen Details des neuen Wehrdienstes sind nach jüngsten Angaben von Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) „auf einer Schlussgeraden bei einer Einigung“. Er erwarte deswegen nicht, dass dies noch Thema beim Koalitionsausschuss am Donnerstagabend sei, sagte er am Dienstag der dpa.