Flugverkehr

Wegen Shutdowns: Ab Freitag werden Flüge in den USA gestrichen

Kurz vor US-Feiertagen kündigt Verkehrsminister Duffy Flugstreichungen an. Fluglotsen sollen entlastet werden. Der Shutdown macht aber noch weitere Probleme.

Verkehrsminister Sean P. Duffy und FAA-Administrator Bryan Bedford halten eine Pressekonferenz im Hauptsitz des US-Verkehrsministeriums ab.
Verkehrsminister Sean P. Duffy und FAA-Administrator Bryan Bedford halten eine Pressekonferenz im Hauptsitz des US-Verkehrsministeriums ab.Tasos Katopodis/Getty Images/AFP

Weil in den USA weiter keine Einigung im Haushaltsstreit gefunden wurde, werden am Freitag offenbar erstmals systematisch Flüge gestrichen. Nach Aussage von US-Verkehrsminister Sean Duffy werden die geplanten Kapazitäten „an 40 Flughäfen des Landes um zehn Prozent gekürzt“. Dem Chef der US-Luftfahrtbehörde FAA zufolge handelt es sich um die „40 verkehrsreichsten“ Flughäfen des Landes. Hintergrund sind demnach Entlastungen für die vom Shutdown betroffenen Fluglotsen, die derzeit keine Gehälter bekommen.

Duffy hatte am Dienstag bereits vor möglichen Luftraumsperrungen gewarnt, weil zahlreiche Fluglotsen sich mangels Bezahlung krankmelden. Dies könnte vor zwei langen Feiertagswochenenden im November für Chaos an Flughäfen sorgen, insbesondere vor dem Erntedankfest (Thanksgiving) am 27. November, für das viele US-Familien zusammenkommen. An großen Flughäfen wie Houston in Texas kam es bereits in den vergangenen Wochen zu stundenlangen Verzögerungen und Flugausfällen.

Mehr als 60.000 Fluglotsen und Mitarbeiter der Verkehrssicherheitsbehörde TSA arbeiten ohne Bezahlung. Das Weiße Haus hat davor gewarnt, dass vermehrte Fehlzeiten zu Chaos an den Check-in-Schaltern führen könnten.

Lösung des letzten Shutdowns: Flughafenmitarbeiter waren wichtiger Faktor

Flughafenmitarbeiter, die sich krankmeldeten, statt ohne Bezahlung zu arbeiten, waren ein wichtiger Faktor dafür, dass der vorherige Shutdown im Jahr 2019 während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump endete.

Die laufende Haushaltssperre gilt seit dem 1. Oktober, weil sich Republikaner und Demokraten im Senat nicht auf einen Übergangshaushalt einigen können. Die Demokraten fordern zusätzliche Gelder für Bedürftige, deren Krankenversicherungen zu Ende des Jahres auf der Kippe stehen.

Der Shutdown ist mittlerweile der längste in der US-Geschichte und hat immer größere Auswirkungen: Rund 42 Millionen US-Bürger, die auf Lebensmittelhilfen angewiesen sind, können diese seit dem Wochenende nicht in Anspruch nehmen. Auch Deutschland ist von den Folgen betroffen. Insgesamt sind rund 1,4 Millionen US-Bundesmitarbeiter im unbezahlten Zwangsurlaub oder arbeiten ohne Bezahlung.