Die Polizei hat den arabischen Influencer Atallah Younes am Samstag gegen 16.30 Uhr am Berliner Hauptstadtflughafen BER festgenommen. Die Erlassung eines Haftbefehls wird geprüft. Gegen Younes wird wegen eines Instagram-Videos ermittelt, das er selbst gepostet hatte. Darauf zu sehen ist, wie er aus seiner Hand eine Silvesterrakete durch das Fenster einer Neuköllner Wohnung schießt. Das Geschoss explodierte im Innern.
Mit dem Video vom Jahreswechsel sorgte Younes bundesweit für Schlagzeilen – und zog auch die Aufmerksamkeit der Berliner Polizei auf sich. Er kündigte daraufhin in den sozialen Medien an, Deutschland verlassen zu wollen. Diese Information gaben die Ermittler an die Bundespolizei weiter. Diese nahm Younes nun beim Ausreiseversuch in seine Heimat, das Westjordanland, fest. Gegen den Influencer wird wegen versuchter schwerer Brandstiftung ermittelt. Verletzte gab es nicht.
„Was will die Polizei denn von mir?“
Younes hat das Video der Tat inzwischen aus den sozialen Medien gelöscht. Gegenüber der Zeitung Die Zeit erklärte er, dass er von den Polizeiermittlungen auf der Plattform X erfahren habe. Dazu führte er aus: „Was will die Polizei denn von mir? Denken die, ich bin ein Flüchtling?“
Dass seine Aktion eine Straftat darstellen und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte, ist Younes angeblich nicht bewusst gewesen. „Ach, ya alman“, sagte er dem Bericht zufolge. Dies ist ein Ausdruck aus dem Türkischen und wird oft verwendet, um typisch „deutsches“ Verhalten zu kommentieren.



