Umwelt

Neue Messstation: Wie Wasserflöhe vor Fischsterben in der Oder warnen sollen

Im vergangenen Jahr starben Tausende Fische auf rätselhafte Weise in der Oder. Um ein solches Massensterben zu verhindern, hat sich Brandenburgs Regierung etwas überlegt.

Wasserflöhe sind fast überall auf der Welt anzutreffen.
Wasserflöhe sind fast überall auf der Welt anzutreffen.blickwinkel/Imago

Um giftige Stoffe im Fluss früher erkennen zu können, hat Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Mittwoch eine neue Messstation an der Oder in Betrieb genommen. Im vergangenen Jahr im August starben massenhaft Fische in der Oder. Naturschützerinnen und Naturschützer sprachen von einer ökologischen Katastrophe.

Mit dem sogenannten Daphnientoximeter in Frankfurt an der Oder an der Grenze zu Polen sollen Änderungen im Schwimmverhalten der Wasserflöhe, die auch Daphnien heißen, beobachtet werden. Die Wasserflöhe reagieren auf toxische Stoffe im Fluss wie etwa auch auf das Gift der Goldalge Prymnesium parvum, wie das Umweltministerium mitteilte.

Massenhaftes Fischsterben wegen Brackwasseralge

Eine starke Ausbreitung der Brackwasseralge hatte im August vergangenen Jahres das massenhafte Fischsterben im deutsch-polnischen Grenzfluss ausgelöst. Die Alge sei nach wie vor in der Oder und es könne bei den entsprechenden Voraussetzungen - wie hohe Salzgehalte und hohe Temperaturen - erneut zur Giftbildung durch die Alge kommen, sagte Vogel laut Mitteilung.

Bisher gab es laut Ministerium ein Daphnientoximeter an der Oder in Hohenwutzen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Gerätes in Frankfurt (Oder) seien nun Aussagen zur Giftigkeit etwa eineinhalb Tage früher möglich.