Die russischer Söldnergruppe Wagner erleidet nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin weiterhin Verluste bei den Kämpfen in der Ukraine. In einem am Donnerstag von seinem Pressedienst ausgesandten Video ist Prigoschin auf einem Friedhof zu sehen, auf dem Wagner-Kämpfer begraben sind. „Ja, (der Friedhof) wächst. Diejenigen, die kämpfen, sterben manchmal“, sagt er.
„Die Kämpfer von Wagner werden hier weiterhin begraben und es gibt damit bis heute kein Problem“, fügt Prigoschin in dem Video hinzu. „Wir werden (...) aus diesem Friedhof ein Denkmal für die zukünftigen Generationen machen.“
Die Wagner-Kräfte führen Offensiven in der Ostukraine an, etwa um die Stadt Bachmut, wo sich die längsten und blutigsten Kämpfe der russischen Militärkampagne abspielen. Beide Seiten haben dort starke Verluste erlitten.
Prigoschin: Bachmut wohl doch nicht eingenommen
Der Widerstand der ukrainischen Truppen in Bachmut im Osten des Landes erwirkt allmählich auch ein Umdenken bei den russischen Militärs. „In drei bis vier Wochen“ könne die Stadt erobert werden, schätzte Prigoschin auf einem ihm zugeschriebenen Telegram-Kanal. Erst vor wenigen Tagen hatte Prigoschin noch behauptet, Bachmut sei eingenommen worden.
Es gelte aus russischer Sicht weiterhin, die Versorgungslinien der ukrainischen Verteidiger zu durchtrennen. Erst danach könne aus mehreren Richtungen zur Eroberung und „Zerstörung von militärischen Schlüsselobjekten“ im Stadtinneren übergegangen werden.
Die ukrainischen Truppen in Bachmut leisten seit Monaten erbitterten Widerstand gegen die Angriffe russischer Truppen, die von Wagner-Söldnern angeführt werden. Der Großteil der Stadt und Teile des Zentrums stehen bereits unter russischer Kontrolle. Im Westteil der Stadt mit ehemals 70.000 Einwohnern haben sich die ukrainischen Einheiten jedoch verschanzt. Russland ist vor mehr als 13 Monaten in die Ukraine einmarschiert.
Tote Soldaten: Russland veröffentlicht keine Schätzungen mehr
Russische Behörden haben seit September 2022 keine neuen Schätzungen zu getöteten Soldaten veröffentlicht – damals zählte das Verteidigungsministerium 5937 Tote. Diese Zahl enthält aber nicht die Wagner-Kämpfer, die kein Teil der regulären Armee sind. Schätzungen aus westlichen Ländern legen rund 150.000 Tote und Verletzte auf jeder der beiden Seiten nahe.



